Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/094

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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
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die Dächer der Häuser, wobei das Dach eines Hauses durch die Schwere der darauf sich befindenden Menschen eingestürzt sei, und 19 derselben zerschmettert habe. Im Jahr 1453 war man der Menge der Menschen wegen genöthiget, bisweilen die Stadtthore zu schließen, und die Ankommenden nicht eher einzulassen, bis die Anwesenden größtheils die Stadt verlassen hatten [1]. Auch wurde, Unglücksfälle zu verhüten, jeder Nation ein besonderer Raum angewiesen von wo aus sie die Heiligthümer sehen konnte. So war der Viehmarkt — der Katschhof — den Ungarn; der kleine Kirchhof der Slavischen Nation; der Hühnermarkt — der Hof — den Friesen u. s. w. angewiesen. Die Einwohner von Erkelenz nahmen das Bleies[2] ein.

      Die Pilger aus Ungarn, Slavonien, Böhmen u. s. w. — vulgo die Wiener — kamen schon Anfangs Frühlings in Aachen an, und opferten auf den Knieen kriechend durch die Kirche ein sehr schweres Wachslicht. In den ältesten Zeiten waren sie wohl 5000 an der Zahl. Sie wurden den 9. Juli auf Kosten des ehemaligen Cölestiner-Klosters, in dem auf der Roßstraße gelegenen Hofe; den 10. auf Kosten des ehemaligen Martenthals-Kiosters auf dem S. Matthiashofe; den 11., 12. und 13. auf Kosten der Stadt zu Mittage gcspeiset; wozu gewisse Renten bestimmt waren.-

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  1. Mayer annal. fland. lib, 6. Kölner Chronik. pag. 307. Beeck l. c. pag. 188.
  2. Siehe Seite 53.