Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/302

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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ist. Es mag genügen anzuführen, daß, nachdem Margaretha in der Nacht vom 27. auf den 28. October 1412 auf einem Schiffe im Flensburger Hafen Todes verblichen, die Schleswigsche Sache mit größerem Ungestüm von Erich angegriffen, das Herzogthum dem Holsteinischen Grafenhause 1413 förmlich abgesprochen ward. Die adligen Vormünder Erich Krmnmendiek und Genossen traten auf die Königliche Seite, allgemach aber erlangte der junge Heinrich, dem sein Vaterbruder Bischof Heinrich zur Seite stand, Vortheile, verstärkt durch den Beistand der Hansestädte. Der ältere Heinrich trat seit 1419 von den weltlichen Geschäften zurück und verlebte seine letzten Jahre kränklich im Kloster Bordesholm. Der junge Graf Adolph trat nun auch erwachsen auf den Schauplatz, und sein Vaterbruder Heinrich räumte ihm Rendsburg und Segeberg ein. Herzog Heinrich aber, ein tapferer und geliebter Fürst, ward 1426, 4. Mai bei der Belagerung von Flensburg erstochen, kaum dreißigjährig. Da er unvermählt starb, ward Adolph nun Herzog. Entscheidend war 1431 die Eroberung Flensburgs am Palmsonntage durch die Holsteiner, obgleich das Schloß sich noch ein halbes Jahr hielt. Nun schritt man zu Verhandlungen, die sich hinschleppten, bis ein Aufstand in Schweden 1435 den Friedensschluß beschleunigte, durch welchen Adolph das Herzogthum behalten sollte bis an seinen Tod. Hadersleben, Aerröe, Westerlandföhr, Lyst blieben noch in Dänischen Händen; als aber Erich aus dem Reiche entwichen war, trat der Dänische Reichsrath 1438 Hadersleben und Aerröe Adolphen ab, der von dem neuerwählten Könige Christoph III. (von Bayern) nun auch 1440 mit dem Herzogthum Schleswig erblich belehnt wurde.

So trat endlich Ruhe ein, und das Land bedurfte derselben sehr. Es waren traurige Zeiten gewesen. Welche Verwüstungen hatten die meisten Gegenden Schleswigs erlitten, zumal die nächste Umgegend von Schleswig! Dann Femern, wo 1419 Erichs Truppen ein großes Blutbad anrichteten, nichts schonten. Seeräuberhorden, die sogenannten Vitalienbrüder, hatten auch schrecklich gehaust, wo sie ankommen konnten. Die Dithmarscher hatten die Friesischen Gegenden an der Eider verheert und gebrandtschatzt 1414, 1415, 1416. Seuchen und Wasserfluthen kamen hinzu, um das Unglück des Landes zu mehren. 1405, 1421, 1426, 1438, 1439 liest man von Pestkrankheiten, die viele tausend Menschen hinwegrafften. 1405