Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/081

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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VII.

Stiftung der Universität in Kiel.

Wir haben in dem vorhergehenden Abschnitte gesehen, daß Herzog Adolph, der Stammvater des Gottorfischen Herzogshauses, die Idee hegte, eine akademische Hochschule, Pädagogium genannt, in seiner Residenzstadt Schleswig zu errichten, und wie er trotz aller entgegenstehenden Schwierigkeiten und Hindernisse dieselbe wirklich durchführte. An dieser hohen Lehranstalt wurden nicht allein alle philosophischen Vorlesungen gehalten, sondern auch die Anfangsgründe der Theologie, der Jurisprudenz und der Medizin gelehrt. Das Pädagogium hatte jedoch kein glückliches Gedeihen und ging mit dem Tode seines Stifters ganz ein. Allein der Gedanke an die Errichtung einer Akademie blieb unvergessen bei beiden Landesherrschaften und kam allmälig von selbst zu größerer Reife. Bereits im Jahre 1623 wurde diese Idee zu Flensburg im Königlichen Landestheile lebhaft besprochen, und man sammelte Subscriptionen zu großen Beiträgen für eine daselbst zu gründende Universität. Die Zeitverhältnisse verhinderten jedoch die Ausführung. Dagegen wurde durch die beiden Landesherren, den König Christian IV. und den Herzog Friederich III., an die in Kiel versammelten Landstände der Herzogthümer am 2. December 1641 die Proposition gestellt, daß es „den Ständen und gesammten Einwohnern dieser Fürstenthümer sehr gedeihsam und ersprießlich sein werde, in den Herzogthümern eine Universität zu erigiren, da die Länder aller Orten sehr verwüstet, und eine gelegene Akademie, wohin die Jugend zur Vollführung ihrer Studien zu verschicken, in ganz Deutschland fast nicht zu finden sei“. Wie dieses „höchst gedeihliche Werk“ auszuführen sei, wurde darauf von den Ständen in Deliberation genommen, welche zu dem Resultate führte, daß die Stände auf den Antrag wegen der zu errichtenden Universität am 8. December 1641 die Antwort ertheilten, daß die Ausführung des „zwar gedeihlichen aber kostbaren“ Werkes mit Rücksicht auf die schweren Zeitverhältnisse und die drückende Steuerlast für eine bessere Zeit aufgeschoben werden möchte. Demnach kam der Plan der beiden Landesherren, eine Gemeinschaftliche Universität für das Ganze der Herzogthümer zu errichten, nicht zur Ausführung.