Stiftung Stoye/Band 42 (Genealogische Nachlässe)/160

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Stiftung Stoye/Band 42 (Genealogische Nachlässe)
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Genealogische Nachlässe

12.5 Einzelbiographien »Wendelin« (in genealogischem Zusammenhang) Vorbemerkung: Hier werden nur die wichtigsten Daten und Begebenheiten in Kurzfassung gebracht. Ausführliche Lebensbeschreibungen sind der beigegebenen Literatur zu entnehmen. Es besteht die Absicht, von schwer oder kaum mehr zugänglichen Archivakten und Chronikaufzeichnungen auszugsweise einen Sonderdruck aus meiner Photokopie-Sammlung über Einzelpersonen des Geschlechts »Wendelin« zu bringen. Zu Tafel II »Wendelin«: A) = 740 (AL R. Stoye) Friedrich (Friedericus), aus der Oberpfalz (lt. Lpr. seines Sohnes), Sandhausen bei Heidelberg 1594; Amtsantritt als Prediger ebd. ca. 1583 (siehe die religiösen Verhältnisse unter der Regentschaft von Pfalzgraf Johann Casimir). Wendelin war reform. Pfarrer, urk. ebd. 1594 (Pfarrbuch der ev. Kirche Baden von der Reformation bis zur Gegenwart, Teil I u. II, S. 655); o ... Elisab. Margarita ... aus Heilbronn gebürtig (lt. Lpr. ihres Sohnes). o Kinder: 1 Sohn bekannt = A2 A2 = 370 (AL R. Stoye) Marcus Friedr., * Sandhausen 1584, Zerbst 7.8.1652, ebd. (St. Nikol.) 12.8. (Lpr. gedruckt im Francisceum Zerbst 1652, aufbewahrt ebd. unter 4°T 14a); seine ersten Lebensjahre verbringt er in Sandhausen unter der Aufsicht seiner Eltern, als er 10 Jahre alt war, stirbt 1594 sein Vater. Seine Mutter schickt ihn mit 11 Jahren (1595) nach Heidelberg, wo er 14 Jahre, erst auf der Schola Neccariana, dann im Paedagogio und bei der Universität, gewesen ist. Die ganze Zeit verbrachte er im Colleg. Sapientiae mit Hilfe von Churfürstl. Stip., (Heidelberger Univ. Matric. II 220, 23.5.1604: Mc. Fr. Wendelin, Santhusian. alumnus colleg. Sap.). 1606 erreicht er den Gradum Magistri (die Promotionsunkosten werden von der Churfürstl. Herrschaft bezahlt). 1609 geht er als Erzieher nach Genf und Frankreich. Ende 1610 kommt er nach Dessau an den Hof von Fürst Johann Georg I. (1567­1618) zur Unterrichtung der zwei jungen Prinzen, Fürst Joh. Casimir (1596­1660) und Fürst Christ. II. (1599­1656). Am 7.5.1612 wird er als Nachfolger des verstorbenen Gregor Bersmann, 1582­1611, (dieser war der erste Rektor des Gymnasiums illustre) als Rektor des Gymnasiums illustre (= anhalt. Landesuniversität) in Zerbst eingesetzt. Die kleine Zerbster Hochschule konnte auf ihren zweiten Rektor stolz sein. 40 Jahre lang bis zu seinem Tode 1652 verwaltete er sein Amt mit großem Fleiß und Umsicht selbst durch die schwere Zeit des 30-jährigen Krieges hindurch. Er war ein wissenschaftlicher Theologe, der weit über dem Durchschnitt stand. Berufungen an die Universitäten Heidelberg, Frankfurt/O., Prag und nach der Niederlande hat er alle abgelehnt. Seine wichtigsten Schriften: 1.) »Medulla Latinitatis«, welche anfangs einzeln gedruckt, hernach mit einem deutschen Register von Andrea Josaeo, damals Prediger zu Steutz und Nietzmück b. Zerbst, vermehrt worden. Wannen hero nachmals geschehen, daß man hin und wieder in den Indicibus der Bücher das Buch selbst dem Josaeo zuge160

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