Aufstellung über das Haus Ruhr 1756

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Inventar des kurkölnischen Lehnhauses Ruhr und diesem inkorporierten Hause Vierbeck

  • a) Gebäude: ein altes, wegen seiner Baufälligkeit gestürztes Wohnhaus, ein Bauhaus, ein Por [Tor] Haus, ein Pferdestall, eine Schmiede, ein verfallener Pferdestall für Reitpferde, ein Schaf stall, eine ganz dachlose und überall in den Wänden ruinierte Scheune;
  • b) zugehörige Gerechtigkeiten: Hof, Graben, Garten, Baumgarten, Fischerei inclus. jurisdiction. jura collationis zu Opherdicke. das alternative ausgeübt wird. Schäferei und Gemeindehude, 23 sichere Hühner;
  • c) Aecker: Der Pferdekamp, das Rübenkämpgen, die Brocken, die aber größtenteils gedreischet wird und wovon ein Teil zu Brockmans Hof gehört, die sogenannte Malterscheid, der Weitzenkamp, das Westfeld, Mergelland, Ruhrfeld, das sogenannte Cleff, der sogenannte Pleugacker hinter dem Rübenkamp:
  • d) eine Mahlmühle, ohne Mahlgenossen;
  • e) Weiden: Die Höppen, Unterste Pläße, Oberste Plässe, das Werth in 2 Weiden, die Kleine Plässe, Hecken, das Brackenstück, die Winden;
  • f) Wiesen: Bröls-Wiese, West-Siepen, Vierbecken-Teich, Droge mit der sogenannten Untersten Wiese, die sogenannte Heingser-Wiese, Piels-Dieck, Kirch-Wiese, Mühlenteichs-Wiese, eine kleine Wiese au das Werth anschießend, welche der Wirt zu Opherdicke gepachtet hat, ein Dreisdikamp, genannt der Bohnenkamp, gepachtet von Cöhhoff, ein kleines Wiesenplätzgen von Exterbrinck gepachtet, Paschedags-Wiese;
  • g) Teiche: 2 Hausteiche, der sogenannte Lagerteich auf der Honigser Heide, ein Teich oberhalb des Lohofes, ein früherer Teich in den Brocken ist unter den Dreisch mitgerechnet;

Kontribuable Höfe und Kotten mit Kornpaditen in altem kleinem Maße:

  • König zu Honigsen gibt jährlich: 6 Malter Roggen, 5 Malter Gerste, 7 Malter Hafer, 2 Schweine, 8 Hühner, verrichtet alle 14 Tage 1 Dienst mit 4 Pferden, alle 15 Jahre Gewinn;
  • Lohoff: 6 Malter Roggen, 6 Malter Gerste, 6 Malter Hafer, 2 Schweine, 12 Hühner, alle 14 Tage 1 Dienst mit 4 Pferden, alle 15 Jahre Gewinn; gibt dabei von dem sogenannten Lütken Brocke 3 Rtlr., vom halben Frems [?] Kamp 5 Rtlr.;
  • Brockman im Brocke: 3 Malter Gerste, 2 Malter Hafer, 1/2 Schultschwein, 6 Hühner, 4 Rtlr. Wiesengeld, alle 14 Tage l Dienst mit 2 Pferden, alle 15 Jahre Gewinn, 10 Rtlr. von einem Stück Land die Unterste Brocke genannt, 10 Rtlr. von einem Stück Land auf der Schmitterei, l Rtlr. 15 Stbr. von einer Wiese oberhalb der Bracke im Westenfeld;
  • Lütke Müller: 1 Malter Gerste, 2 Malter Hafer, 6 Hühner, alle 15 Jahre Gewinn, 8 Rtlr. von einem Stück Landes an der Herdicker Heide und einer dabeiliegenden Wiese, 5 Rtlr. von dem urbar gemachten Teiche unter seinem Hofe;
  • Kockeskaemper: 2 Malter 2 Scheffel Roggen, 2 Malter 2 Scheffel Gerste, 2 Malter Hafer, 52 Handdienste, 6 Hühner, alle 15 Jahre Gewinn, von einem Stück Land an den sogenannten Anschößen, einem Stück Land auf dem sogenannten Kämpgen und vorbeischießenden Wiesenplätzgen, sodann von der Wiese im Westsiepen zusammen 15 Rtlr.;
  • Krümmer: 1 Malter 5 Scheffel Hafer, 52 Handdienste, 6 Hühner, alle 15 Jahre Gewinn, von dem Felde hinter seinem Hofe, von dem Hoppenkampe und einer Wiese vor in der Krummede 40 Rtlr. 15 Stbr., von einem Zuschlag hinter seinem Hofe 5 Rtlr., vom halben Frenskampe 5 Rtlr.;
  • Becker: 2 Malter Roggen, 2 Malter Gerste, 3 Scheffel Hafer, 52 Handdienste, 6 Hühner, alle 15 Jahre Gewinn;
  • Flunckert: 1 Malter 2 Scheffel Gerste, 3 Malter Hafer, 6 Hühner, 52 Handdienste, alle 15 Jahre Gewinn, von einer Wiese in der Krummede 3 Rtlr.;
  • Brockman: 2 Malter Gerste, l Malter Hafer, 6 Hühner, 52 Handdienste, alle 15 Jahre Gewinn;
  • Rigwinn: 3 Scheffel Gerste, 2 Malter Hafer, 6 Hühner, 52 Handdienste, alle 15 Jahre Gewinn, von einer neuen Wiese in der Krummede 6 Rtlr.;
  • NB. Die Höfe und Kotten von König bis Rigwinn incl. gegen eine Geldpacht und sind steuerfrei.
  • Griese: 3 Scheffel Gerste, 2 Malter Hafer, 6 Hühner, 52 Handdienste, alle 15 Jahre Gewinn;
  • Kohlman: 1 Malter Hafer, 6 Hühner, 52 Handdienste, alle 15 Jahre Gewinn;
  • Sander: l Malter Hafer, 6 Hühner. 52 Handdienste, alle 15 Jahre Gewinn;
  • Schluchtermann: l Malter Hafer, 6 Hühner, 52 Handdienste, alle 15 Jahre Gewinn;
  • Köpperman: l Malter Hafer, 6 Hühner, 52 Handdienste, alle 15 Jahre Gewinn;
  • Uffelman zu Herdicke: von einem Stück Land 2 Viertel Hafer.

Freie Kötter:

  • Herman in der Vierbecke: von 2 Maltersaat Land, einem Garten und der Hudschaft in der Vierbecke 17 Rtlr. 30 Stbr.;
  • Kissing daselbst: von l Stück Landes aufm Westfelde, neben dem Cager Teich, einem Garten und der Hudschaft in der Vierbeck 12 Rtlr.;
  • Jürgen Craemer in der Cappenhausischen Mühle: von einem Garten und Wiesenplätzgen 5 Rtlr., von einem Stück Land neben Schmitt Kampe 2 Rtlr.;
  • Clas Drupp in der Brockstraße, von seiner Hausstätte und Garten l Rtlr. 30 Stbr.;
  • Caspar Kissing, von seiner Hausstätte etc. 1 1/2 Rtlr.:
  • Henrich Wever, von seiner Hausstätte, Land und Garten auf der Kleinen Heide und Hudschaft auf der Heingser Gemeine 3 Rtlr.:
  • Rotger Kuhlman, ein Stück Land und Garten auf der Kleinen Heide und freie Hudschaft auf der Heingser Gemeine, wofür er den Vogelheerd behütet; gibt wie Wever und Koute 3 Rtlr.;
  • Jacob Brune, von l 1/2 Scheffelsaat Land auf der Schmitterei und einer Wiese unterm Pferdekamp 4 Rtlr., für seine freie [?j Wohnung und den Garten beim Hause 1/2 Scheffel Land und freie Hudschaft auf der Gemeine hat er bis dahin die Gerichtsbotenstelle versehen.

Sonstige Ruhr- und Vierbecksche Pertinentien und Gerechtigkeiten:

  • a) Acker:
    • 1) ein Plätzgen oberhalb der Krümmede auf Krümmers Feld,
    • 2) der Bohnen Kamp,
    • 3) der Wieth Kamp.
    • 4) der Rhade |Rhode] Kamp an der Vierbeck gelegen;
  • b) Gehölz:
    • 1) das junge Holz,
    • 2) die Krümmede,
    • 3) das Gehölz neben der Kirchwiese an der Ruhr,
    • 4) das Gehölz im Stälcken,
    • 5) Eckstern Brincksberg,
    • 6) Gehölz, oberhalb die Mühle, unter der Kleff,
    • 7) Gehölz in den West Siepen,
    • 8) der Brockel auf der Herdicker Heide,
    • 9) Gehölz In den Lichten Talgen genannt auf der Herdicker Heide,
    • 10) das Gehölz an der Droge und untersten Wiese, nahe bei der Herdicker Heide ein Gehölz am Keller.

Quelle: Freifrau v. Düngellen zu Dahlhausen, geb. Freiin v. d. Marck / Frhrn. v. Elverfeld zu Villigt betr. Inventar. Fol. 9—24. in: Ernst Symann: Die Urkunden des Archivs Wanne-Eickel 1600-1800, Wanne-Eickel 1929, Nr. 867 S. 398 Anlage zum Inventarverzeichnid des Hauses Villigst