Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/015

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Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare
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sich den Tag zuvor durch Mattigkeit der Glieder gemeldet hatten, mit aller Heftigkeit aus – das erste Fieber in Afrika. Sechs Tage hält es an, endlich ist es gebrochen, und vierzehn Tage später geht's wieder hinein in den Urwald von Akem zu neuer Arbeit und neuem Wirken – dankbaren Herzens angesichts der erfahrenen Durchhilfe.

      Längst liegen jene Tage hinter mir, und das Bild davon will allmählich erblassen; aber noch gerne gedenke ich ihrer und wünschte, sie wären noch vorhanden. Manch treuer Gefährte und Arbeitsgenosse, der damals meine Wegfahrt teilte und an dem gleichen Werke stand, weilt nicht mehr hienieden oder hat anderwärts den Kreis seines Wirkens gefunden. Doch, wenn auch die Zeiten schwinden und mit ihnen unsere Spuren sich verwischen – das Werk, an dem wir damals Hand anlegen durften, ist und bleibt dasselbe Gotteswerk, an dessen Wachstum und Gedeihen wir uns freuen. Herr, dein Reich komme!

b) Ein Gewittersturm.

Die
Regenzeit.
      Ein Jahr später. Unerwartet bald hat die trockene Zeit, der Harmattan, der ersten Regenzeit weichen müssen. Täglich hängt der Himmel voll dunkler, schwerer Wolken. Der Reisende ist im Urwald von Akem nachmittags nicht mehr sicher vor einem gründlichen Regenbad. Von März an währt die sogenannte kleine Regenzeit mit vielen Gewittern und tropischen Tornados.

      Fast jeden Abend blitzt's und donnert's, bald in der Ferne, bald über unsern Häuptern. Schon sind einige schwere Gewitter über die Station Begoro im weiten Gebirgskessel hinweggezogen. Alle Fässer sind mit Regenwasser gefüllt. Die heftigen tropischen Regen haben die in der Zeit des Harmattans so schön hergestellten Wege der Station wieder zerrissen und die Erdkrume den Berg hinuntergeschwemmt. In der Stadt sind den Faulenzern ihre alten Hütten zusammengestürzt und ein reges Leben ist in die gesamte Bewohnerschaft gefahren. Alles repariert