Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/026

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oder werden draußen beim Dorfeingang aufgehängt, um allerlei Unheil zu bannen.

Fang mit
Fallen.
      Manchmal werden dem Leoparden Gewehrfallen gestellt, und wenn er dann nicht aufpaßt, so geht die lange afrikanische Donnerbüchse halt los und macht ihm den Garaus. Oder starke Raubtierfallen werden gestellt und mit Schaffleisch gedeckt, und wenn diese Falle dann zuklappt, so möchte ich mein Bein nicht gern drin haben. Unglücklicherweise geraten auch etwa Menschen in solche Gewehrfallen oder Eisenklammerfallen und werden dann schrecklich verstümmelt. Und weil dann oft kein Mensch in der Nähe ist, so bleiben die Armen noch lange in ihrem Blut liegen, und ich weiß sogar, daß einst in meinem Bezirk Akem ein Neger in eine Falle geriet, elend litt und dem dazukommmenden Nachbar viel Geld versprechen mußte, bevor der ihm aus seiner bedauernswerten Lage heraushalf. Das war echt heidnische Lieblosigkeit!

Amulette.       Einer meiner heidnischen Freunde hatte ein Amulett (Schutzgott), das ich einst aufmachte. Es war ein großer Leopardenzahn drin und ein Stück Leopardenfell dabei, in das ein großes Stück Papier eingenäht war. Auf dem Papier waren viele Quadrate und Kreise und Rechtecke eingezeichnet, und in diese Figuren sind allerlei Anrufungen, Beschwörungen und Buchstaben in arabischer Schrift eingeschrieben gewesen. Das Ganze sollte gut und nützlich sein und Leopardenstärke besitzen zur Abwehr etwaiger Feinde und Widersacher. Auch Negerkinder trifft man dann und wann, die einen Leopardenzahn an einer Schnur um den Hals tragen, oder Soldaten, die einen Leopardenzahn am Handgelenk befestigen, damit kein böser Einfluß oder eine feindliche Kugel sie je gefährden könne!

      Ich erinnere mich auch, gesehen zu haben, daß, wenn ein Leopard getötet wird, der Jäger gewisse Vorschriften zu befolgen hat, z. B. mit Palmöl die Schußwunde bestreichen, weiße Erde auf den Kopf des getöteten Leoparden streuen usw. Das hängt eben damit zusammen, daß