Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918/015

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Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918
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Datei:Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens

Abt, Karl Ritter von †

Ltn. d. Res. und Führer der 10. Komp. b. Res. Inf. Rgts. 21. Im Frieden Bauamtsassessor in Rosenheim. Geb. 4. 11. 1879 zu Lauter in Unterfranken. Gef. am 14.12.1917 bei Bullecourt als Oberleutnant.

      Ltn. d. Res. Abt behielt am 3. 11. 1914, obwohl verwundet, die Führung der 10. Komp. d. Res. Inf. Rgts. 21 bei. Am 13. 11. 1914 griff sein Regiment den Wytschaetewald an. Dem III. Batl. fiel dabei die Aufgabe zu, den Feind in Flanke und Rücken zu fallen. Für den verwundeten Bataillonsfürer übernahm Ltn .Abt das Bataillon. Die feindl. Stellung im Alfwegwalde wurde genommen. Versuche des Feindes, Unterstützungen heranzuführen, mißlangen, da Abt in richtiger Erkenntnis der Gefahr eine Kompagnie als Reserve zurückgelassen hatte.

      In der Nacht drang der Feind in den Nordteil des Alfwegwaldes wieder ein und forderte die Besatzung zur Übergabe auf, da sie von einer Division umstellt sei. Diesen Alarmgerüchten begegnete Abt durch Täuschung, wie laute Rufen von Regimentsbefehlen, sowie durch energischen Gegenstoß. Mit Hilfe eines Sturmtrupps gelang es, den Feind wieder vollends aus dem Alfwegwald hinauszuwerfen. So hat Abt trotz Verwundung und mit einer bereits geschwächten Truppe den Park von Wytschaete und den Alfwegwald erobet und gegen Überlegenheit gehalten.

Adam, Hans Ritter von †

Ltn. d. Ldw., stellv. Staffelführer der Jagdstaffel 6. Im Frieden Genossenschafts-Geschäftsführer in München. Geb. 24. 5. 1886 zu Eisenstein in Oberpfalz. Gef. am 15.11.1917 bei Kortewilde.

      Ein feindl. Bombergeschwader von 6 Flugzeugen hatte am 28. 7. 1917 5.30 Uhr nachmittags Dirmuiden überflogen. Die Jagdstaffel 6 verlegte ihm den Rückzug. Während der Staffelführer ein etwas seitwärts fliegendes feindl. Flugzeug angriff, stürzte sich Ltn. Adam als stellv. Staffelführer allein mitten in das dicht zusammenfliegende englische Geschwader, brachte dadurch die feindl. Flugzeuge auseinander und ermöglichte so daß sie einzeln abgeschossen wurden. Seine Maschine erhielt während des Kampfes einen Schuß in den empfindlichen Holm der Tragfläche. Trotzdem hielt Adam bis zur Vernichtung des feindl. Geschwaders aus. Seinem rücksichtslosen Angriff ist in erster Linie der Erfolg gegen den übermächtigen Gegner zu danken.

Ade, August Ritter von †

Major u. Komdr. des III. Batl. b. Res. Inf. Rgts. 3. Im Frieden Major b. St. des 20. b. Inf. Rgts. Prinz Franz. Geb. 20. 5. 1868 zu Ravensburg in Württemberg. Gef. am 24.8.1916 bei Eaucourt l'Abbaye.

      Als am 27.8.1914 stark erschütterte eigene Infanterie über die Mortagne bis auf die Höhen am linken Meurtheufer zurückging, besetzte Major Ade mit seinem Vorhutbataillon (III. BAtl. b. Res.-Inf. Rgts. 3) der zu Hilfe eilenden 2. b. Res. Inf. Brgd. in vorbildlicher Ruhe die Höhe südöstl. Hériménil, wo er schon vorausreitend Zuversicht und Ordnung in die schwachen Reihen der Verteidigung gebracht hatte. Seine zweckmäßigen Anordnungen und sein persönliches Eingreifen hat in den Kämpfen vom 27. - 29. 8. bei Hériménil einen feindl. Durchbruch verhindert.

      Anfang November 1914 war Major Ade mit seinem Bataillon beim Angriff auf Ecurie bei Arras der 5. b. Res. Div. unterstellt, mit dem Auftrag, den Gegner bei Maison Branche niederzuhalten. Auf Grund persönlicher Erkundung ging Major Ade aus eigenem Entschluß über seinen Auftrag hinaus. Seine zielbewußte, mit Klugheit und Entschlossenheit gepaarte Gefechtsleitung hat zur Wegnahme von Maison Blanche geführt.

Aldebert, Karl Ritter von †

Obltn. d. Res.,Komp. Führer der 6. Komp. 21. b. Inf. Rgts. Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin. Im Frieden geprüft. Lehramtskandidat in Erlangen. Geb. 24. 9. 1888 zu Nürnberg in Mittelfranken. Gef. 25.3.1918 bei Biefviller.

      Die 5. b. Res. Div. war am 21. 3. 1918 im Vorgehen gegen die Höhen beiderseits Bapaume, einige Kilometer östl. des Ortes auf den sogenannten Bapaume-I-Riegel - eine gut ausgebaute, mit starken Drahthindernissen versehene Stellung - gestoßen. Der am 23. 3. nachmittags unternommene Angriff war gescheitert. Die Kompagnie Aldebert befand sich in vorderster Kampflinie am linken Flügel. Im Morgengrauen des 24. 3. sollte überraschend in die feindl. Stellungen eingebrochen werden. Daher sollten in der Nacht zum 24. 3. Sturmgassen in das feindl. Drahthindernis geschnitten werden. Obltn. Aldebert ging, es war nicht Aufgabe der Infanterie, mit einigen beherzten Leuten selbst ans Werk. Es gelang auch, 2 Gassen zu schaffen. Inzwischen wurde der geplante Angriff verschoben. Während so die vordersten Linien dicht am Feinde lagen, bemerkte Aldebert vor dem linken Nachbarregiment ein Zurückgehen des Feindes. Sofort entschloß er sich selbständig zum Angriff, trotzdem Verluste durch eigene Artillerie eingetreten waren. Gleichwohl gelang es seiner starken Persönlichkeit, seine Leute mit sich zu reißen, den feindl. Graben zu säubern, einen feindl. Gegenstoß abzuwehren und dem seinem Regiment gegenüberliegenden Feind in den Rücken zu kommen, wodurch der Angriff des Regiments in Fluß kam. Aldebert hat somit bei der Frühjahrsoffensive 1918 durch sein selbständiges, umsichtiges und entschlossenens Handeln die Wegnahme des zäh verteidigten Bapaume-I-Riegels vor Beugnâtre beschleunigt.

Andrian-Werburg, Karl Freiherr von

Obltn. u. Komp.Führer der 8. Komp. 24.b. Inf. Rgts. 21. Im Frieden aktiver Ltn. im 16. b. Inf. Rgt. Großherzog Ferdinand von Toskana. Geb. 14.3.1886 zu Rietschen in Schlesien.

      In den Kämpfen bei Verdun lag in der Nacht vom 23. zum 24. 6. 1916 das II. Batl. 24. b. Inf. Rgts. mit seiner linken (5.) Kompagnie eine, betoniertem M.-Raum östl. Zw. Thiaumont gegenüber; rechts davon schloß sich die 8. Komp. und weiterhin die 7. Komp. an. 6. Komp. war Unterstützung. Am 24. 6. 8 Uhr vormittags trat die erste Welle zum Sturm an. Die Kompagnien erhielten aus dem M.-Raum, gegen den die 5. Komp. angesetzt war, heftiges Feuer. Der Angriff des 5. stockt. Sofort läßt v. Andrian seine 8. Komp. links einschwenken und gleichfalls gegen den M.-Raum vorgehen. Er wird im Handgranatenkampf genommen.