Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/31

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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)
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Geschichte Burg Kinsberg.djvu
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die Tafel bestellt haben; zudem sind sie alle der hiesigen Sprache und Gebräuche unkundig. Er bittet darum, ihn dieser Sorgen und Mühe zu entheben[1].

Den größten Teil dieser Gäste sollte er auch bald loswerden. Auf die Nachricht hin, daß Michael am 7. September 1601 durch Meuchelmord gestorben sei, reisten Lucian, der Erzbischof und etliche Leute sofort nach Prag ab; nur zwei Diener des Bischofs und ein Italiener, des Lucian Bube, blieben zurück. Die besten Sachen hatten sie mitgenommen, nur des Bischofs Meßgeräte und etliche in Silber gefaßte heilige Bilder waren zurückgeblieben, wegen deren Kuhl nun am 11. September bei der Kammer um Verhaltungsmaßregeln bat[2]. Als diese eingegangen waren, meldete er am 18. September, daß er diejenigen Zimmer, in denen der Bischof und die Diener Michaels gewohnt haben, in Gemeinschaft mit Konrad von Czettritz zu Reussendorf versiegelt, dagegen die noch anwesenden Leute des Bischofs in ein anderes bequemes Zimmer gebracht habe[3].

Am 17. Oktober verordnete nunmehr Rudolf II. von Prag aus, dem Bischof die von ihm zurückgelassenen Sachen zu verabfolgen, wie auch die Diener zu entlassen, und am 30. Oktober befahl er, dem Lucian Pernica 1312 Taler 57 Krz., die dieser dem Woywoden teils bar geliehen, teils auf Zehrungskosten ausgegeben habe, aus dem Einkommen der Herrschaft Kinsberg zu zahlen[4]. Am 12. November traf sogar Lucian selbst mit diesem kaiserlichen Befehle wieder auf Kinsberg ein und begab sich von hier am 17. zum Kammerpräsidenten nach Breslau, um die Vollziehung desselben zu bewirten. Aber weder bei der Kammer, noch bei Kuhl waren die erforderlichen Mittel vorhanden; namentlich der letztere klagte beständig über das Miß-

  1. I, 73 l.
  2. Ebend.
  3. Ebend.
  4. Ebend.