Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/37

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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)
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Geschichte Burg Kinsberg.djvu
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Herren, nächst Gott will ich für euch sorgen; gehet heim in Frieden und wartet das eurige.“

Bald nach Rochaws Tode sollte sich das schon lange drohende Unwetter über den Fürstentümern Schweidnitz-Jauer vollständig entladen. 254 protestantische Kirchen wurden geschlossen, unter ihnen auch die zur Herrschaft Kinsberg gehörenden. Am 23. März 1654 ließ die Witwe von Rochaw die Reduktionskommission, bestehend aus Christoph von Churschwand, dem Erzpriester Steiner aus Striegau und dem bischöflichen Kommissar Prälat von Rostock, von Michelsdorf durch ihren Schloßhauptmann Wolf Sigmund von Schweinitz einholen und bot derselben wegen Mangels an einer anständigen Herberge auf ihrer still und öde gewordenen Burg Quartier an. Da sie krank darniederlag, führte der Schloßhauptmann in ihrem Namen mit den Kommissarien die Verhandlungen, die damit endigten, daß die Kirchen zu Dittmannsdorf und Schenkendorf mit der Filiale Bärsdorf den Protestanten genommen und dem Pater Anstenius übergeben wurden; nur das jus patronatus wurde der Besitzerin der Herrschaft gelassen[1].

Anna Katharina von Rochaw verheiratete sich 1659 zum zweitenmale mit Christoph von Hochberg auf Rohnstock nnd blieb Besitzerin von Kinsberg bis zu ihrem am 15. Februar 1670 erfolgten Tode. Ihr folgte in diesem Besitze ihr Sohn Ferdinand Wilhelm Anton von Rochaw, der sich am 18. Januar 1674 mit seiner jüngsten Schwester Esther (von Anna Ursula hören wir gar nichts mehr) in einer Erbteilung dergestalt verglich, daß er die Herrschaft Kinsberg behielt, dafür aber an diese 6000 Taler auszahlen mußte[2]; jedoch schon am 30. Mai 1679 verkaufte er Kinsberg an George Gottfried

  1. Berg, Wegnahme evang. Kirchen, 204.
  2. III 19 J, 68.