Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/006

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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Im Jahre 1437 starb mit Graf Johann V. von Sponheim das Geschlecht aus und fiel die Grafschaft nach langen bis ins 18. Jahrhundert dauernden Streitigkeiten zu 3/5 an Baden und zu 2/5 an Kurpfalz. Im Jahre 1801 kam sie an Frankreich, 1814 an Preußen, das sie 1817 an Oldenburg abtrat, mit dessen Fürstentum Birkenfeld sie zum Teil zusammenfällt.

Fragt man nun endlich, zu welcher Zeit und aus welchem Grunde ein Spanheimer sich in Schotten niedergelassen haben mag, so ist man bei dem nicht weit genug zurückgehenden Bestehen der Schottener Kirchenbücher zur Zeit nur auf Vermutungen und Schlußfolgerungen beschränkt.

Bezüglich der Zeit muß man annehmen, daß dies vor Bestehen der Familiennamen, also etwa im 14. Jahrhundert geschehen ist, weil der Eingewanderte seinen Familiennamen Spanheimer ja erst in Schotten, nach seiner früheren Heimat, erhielt bezw. annahm. Auch wird aus der ersten Namensform „Spanheimer“ geschlossen werden dürfen, daß die Niederlassung in Schotten zu jener Zeit erfolgte, in welcher als Name der Grafschaft Spanheim, nicht, wie später, Sponheim üblich war. Der Grund der Zuwanderung dürfte sich am natürlichsten in dem Reisetrieb finden lassen, welcher ja in früherer Zeit die jungen Leute aller Künste und Gewerbe zu ihrer Lust und Ausbildung auf die Wanderschaft führte und ihr Verbleiben in der Fremde gewiß oft genug zur Folge hatte.

Hierfür darf ja auch das Auftreten des wohl auf die gleiche Weise entstandenen Namens Sponheimer in Heuchelheim als Beispiel angeführt werden. Als ein besonderer Grund aber zu solchem Verbleiben in Schotten dürfte die Erbauung der heutigen Schottener Stadtkirche gelten können, welche nach geschichtlichen Feststellungen in der Zeit von 1340—1360 zur Ausführung kam.

Indem ich nun noch meinen Stammbaum hier folgen lasse, so ist als ältester meiner Vorfahren festgestellt der in dem zitierten Briefe des Herrn Dekan Münch vorkommende

Johann Spanemer, Glöckner in Schotten; ihm folgen von Vater zu Sohn
Johann Konrad Spamer in Schotten, getauft am 3. Mai 1653;
Johann Heinrich Spamer in Schotten, getauft am 17. April 1679;
Johann Peter Spamer, Stadtknecht und Tuchmacher (Wollenweber) in Schotten, getauft am 14. September 1705;
Jacob Spamer, Stadtleutnant und Tuchmacher in Schotten, geb. am 18. Juli 1738, gest. am 16. Februar 1800;
Christian Spamer, Pfarrer in Crainfeld, geb. in Schotten am 12. August 1770, gest. in Crainfeld am 30. März 1847;
Joh. Heinr. Georg Christian Spamer, Pfarrer in Hermannstein, geb. in Burkhards am 2. Februar 1803, gest. in Wetzlar am 29. April 1886;
Hermann Spamer, Hüttendirektor in Groß-IIsede, jetzt Rentner in Gießen, geb. in Hermannstein am 3. Juni 1839;
Karl Spamer, einziger Sohn, z. Z. Gerichtsreferendar in Göttingen, geb. in Groß-Ilsede am 9. März 1874.[1]


Gießen, den 4. Dezember 1900.


H. Spamer

  1. GenWiki-Red.: (gefallen 1915, Anm. K. Kellner)