Nr.36 Gosmann

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Westerkappeln#Höfe in Seeste

Hof Gausmann in Westerkappeln-Seeste Nr.36

(heute Hof Dölemeyer, Westerkappeln, Wallenbrock 13)

Gründung

Ursprung aller Siedlungen sind die alten Höfe, die z.B. im Osnabrücker Land in Vollerben, Halberben, Erbkötter, Markkötter, Brinksitzer und Neubauern unterschieden wurden.[1] Diese Bezeichnungen fußten zunächst auf der jeweiligen Berechtigung in der freien gemeinen Mark (Allmende). Das Recht der vollen Markennutzung wurde Ware genannt und war stets mit einem Vollerbenhof verbunden. Halberben waren nur halbwarig an der Mark berechtigt. Erbkötter und Markkötter erhielten später ebenfalls eine Berechtigung, die allerdings je nach Größe und von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich war und zumeist zwischen 1/4 und 1/8 Ware betrug. Dagegen hatten die Heuerleute keine Markenrechte, sondern nutzten sie im Namen des Hofes, dem sie dienstpflichtig waren. Etwa ab dem Jahre 1000 war nur noch die Ansiedlung von Halberben in der Mark möglich, um die Vollerben in ihrer Wirtschaftskraft nicht zu beschneiden. Oft entstanden die Halberben durch Abtrennung von einem Vollerbenkotten. Das Bevölkerungswachstum brachte es mit sich, daß neuer Lebensraum geschaffen werden mußte. Eine weitere Ansetzung von Halberben war nicht mehr möglich. Es gab damals einfach nicht mehr genügend bebaubares Land für einen Hof dieser Größe. Die nächst kleinere Hofform war der Erbkotten. Auch sie haben ihren Ursprung oft in der Teilung von einem anderen Erbenhof. Etwa ab 1500 erlaubte die Markengemeinde nur noch eine Ansiedlung in der freien Mark. Diese sogenannten Markkötter oder Kötter verfügten meist nur über einen Garten und hatten auch bei späterer Gründung im Schnitt nur etwa 2,5 ha Land. Im Gegensatz zu den Erbhöfen hatten die Markkötter ihr Land in bestimmten Abständen zu "winnen", also ihren Anspruch hieran zu erneuern. Die jüngsten Hofformen waren Brinksitzer und Neubauern die weitgehend nach der Markenteilung und der Bauernbefreiung entstanden. Selbst die jüngeren Siedlerstellen von zumeist nicht mehr als 0,1-0,2 ha wurden bis ins 20. Jahrhundert als Neubauereien bezeichnet.

Auch wenn keine gesicherten Erkenntnisse über die Gründung des Markkötterhofes Gausmann in Westerkappeln-Seeste vorliegen, so darf man wohl annehmen, das dies bereits etliche Jahre vor der ersten Erwähnung, hier am Wallenbrock in Oberseeste, westlich des Seester Esch, erfolgte. Nach Sichtung verschiedener Steuer- und Abgabenregister wird klar, dass der Hof bereits in der ersten Hälfte des 16. Jhd. bestand, allerdings unter dem Namen Rövekamp. Ein Register von 1543 verzeichnet in Seeste einen „Lampert Rovekamp“ der 2 Schilling Markengeld zu zahlen hatte.[2]

Namensformen

Goße (1643), Goes (1681), Goßman (1681), Gaeßman (1684), Gaeßmeyers (1686), Gaeßmann (1702), Goeßman (1703), Goesmann (1704), Gaesman (1704), Gausmann (1727), Gassman (1735), Goese (1755), Gosman, Gosmann (1770), Gossman (1770), Gohzmann (1775), Gasman (1796), Gaußmann (1822), Goosmann (1902).

Namensursprung

Der Name Gosmann oder Gausmann, wie auch die frühen Nennungen als Goße oder Goes, sind eine Ableitung vom niederdeutschen Goos oder Gaus für Gans. Goße, Goese, Gosmann oder Gausmann bezeichnet somit den Gänsehirten, Gänsehalter oder Gänsehändler.[9] [10]

Verbreitungsgebiet

Der Name Gausmann, Gosmann, usw., findet sich hauptsächlich in Nordwestdeutschland, mit Schwerpunkt im westfälischen Raum, ist also recht häufig anzutreffen.[11] Im Raum Osnabrück lassen sich mehrere Höfe mit dem Namen nachweisen, z.B.: Vollerbenhof Gausmann in Achmer (Bramsche), Markkötterhof Gausmann in Engter (Bramsche), Markkötterhof Gausmann und Vollerbenhof Gösmann in Hasbergen, Erbkötterhof Gausmann in Gellenbeck (Hagen a.T.W.), Erbkötterhof Gausmann in Schledehausen (Bissendorf), Kötterhof Gosmann in Kettenkamp (Bersenbrück), Halberbenhof Goesmann in Grönloh (Badbergen). Die Frühformen Goße, Gose, Goese sind dagegen eher seltene Namen und im hiesigen Raum kaum noch vorhanden.

Der Hof Gausmann in Registern

[3] Nach Sichtung verschiedener Steuer- und Abgabenregister wird klar, das der Hof bereits in der ersten Hälfte des 16. Jhd. bestand, allerdings unter dem Namen Rövekamp. Ein Register von 1543 verzeichnet in Seeste einen „Lampert Rovekamp“ der 2 Schilling Markengeld zu zahlen hatte. Das Personen- (Knechte und Mägde) und Viehschatzregister von 1598/1599 verzeichnet für Seeste an 31. Stelle, von 40 Höfen, „Roven Lambert“ mit einer Kuh und einem Rind.[4]

Der in der Bauerschaft Seeste 1603 an 35. Stelle genannte Lambert Rovekamp zahlte ein Ort (¼ Gulden) Markenrente und im Schatzregister von 1621 steht „Roven Lambert oder Gose Frerick“ an 7. Stelle und zahlte 1 Taler 15 Schilling 9 Pfennig Schatz.

Die Redewendung von 1621 taucht auch in den nachfolgenden Abgabenverzeichnissen auf. Lediglich das Markengeldregister der Grafschaft Tecklenburg, das auf nach 1622 datiert wurde, verzeichnet für Seeste von 43 Höfen an 36. Stelle wieder Lambert Rovekamp mit 1 Ort auf.[5]

Das Viehschatzregister von 1629 nennt an 7. Hofstelle „Rovers Lambert od Gose Frerich“ mit 1 Taler, 15 Schilling 9 Pfennig Schatz.[6]

Das Viehschatzregister von 1631 verzeichnet an 7. Hofstelle „Roven Lambert od Gose Frerich“ mit 2 Taler und 10 ½ Pfennig Schatz.[7]

Auch das Viehschatzregister von 1634 verzeichnet an 7. Stelle, von 42 Höfen, „Roven Lambert od Goße Frederich“ mit 2 Taler und 10 ½ Pfennig Schatz. Die Reihenfolge der Höfe ist offenbar willkürlich und entspricht nicht den späteren Hausnummern![8]

Das Dienstregister der Grafschaft Tecklenburg aud dem 17. Jhd. nennt unter Seeste die drei Briefträger „Telges Johan, Goeß Friedrich und Westermeier“.[9]

Das nächste Viehverzeichnis der Seester Bauerschaft, „Vorzeignuß des Vihes in Kirspel Cappelen, wie solches von den Untervogten bei ihren Eide iß besichtieget und uffgeschrieben worden den 24. Septembris anno 1643„, nennt an 35. Stelle „Goße Johan“ mit 2 Pferden, 2 Kühen und 1 Sterken. Mit dem neuen Bewirtschafter Johann Goße verliert sich der Name Rove oder Rövekamp in Seeste! Die Höchstzahl der Tiere auf den Seester Höfen lag damals bei 4 Pferden (7 Höfe), 5 Kühen (1), 4 Sterken (7) und 3 Schweinen (3). Dazu gab es drei Höfe mit 40 bzw. 50 Schafen. Bei 55 viehaltenden Haushaltungen sind zusammen nur 110 Pferde, 136 Kühe, 102 Sterken, 130 Schafe und 43 Schweine verzeichnet, was sicherlich den schlechten Zeiten gegen Ende des 30jährigen Krieges geschuldet ist. Angesichts der Zeiten ist es erstaunlich das in Westerkappeln nur 2 Höfe unbesetzt waren, wovon in Seeste der Hof Boje, „vacat“ (vakant) war.[10]

Im Lagerbuch und Heberegister von 1673, "Lagerbuch oder Pfachtregister der einkommenden pfächte an Gänßen, Hünern unndt Eyern, wie solche von den angesezten unterthanen auß allen kerspeln jährlichen zu hiesiger hochgräflichen Hofküchen abgegeben unndt ..... . entrichtet werden müssen. Tecklenburg anno 1673", erscheint unter Seeste an 20. Stelle, von 24 Höfen, (G)ose Johann mit einem Pachthuhn, wie alle kleineren Höfe. Die 10 größeren Höfe hatten jeweils 3 Pachthühner zu geben.[11]

Etwa um die gleiche Zeit begannen auch die Kirchenbucheintragungen in unserer Region (Wersen ab 1655, Westerkappeln ab 1672, Bramsche ab 1670). Leider sind sie lückenhaft bzw. sehr dürftig. Außer den Namen gibt es zumeist keine weiterführenden Hinweise zu den Familien. Es gibt zwar eine Fülle verschiedener schreibweisen des Namens, die sich wohl aus der Lautschrift gründet, doch zeichnet sich eine Entwicklung von Goße über Goesman zu Gausmann und Gosmann ab. Ausnahmen bilden die selten zu findenden Gaeßmeyers zu Seeste (1686), sowie Gausemeier und Gosemeier (1764-1769, 1789-1797) in den Westerkappelner Kirchenbüchern. Abgesehen von Ersteren ist nicht zu klären, ob sie zur Sippe gehörten! Das Mühlenregister verzeichnet 1755 einen freien Gosemeyer in Metten. Gelegentlich wird in früher Zeit aber auch noch der Name Goeß/Goes in Seeste genannt. Mehrfach finden sich „Goeß zu Seeste“ oder „Goeß von Seeste“ in den Kirchenbüchern, die man somit auch einbeziehen muß. Auf Grund der dürftigen Angaben ist es äußerst schwierig eine richtige Zuordnung zu treffen! Von den vielen zusammengetragenen „Gausmännern“ aus den Kirchenbüchern von Westerkappeln und den umliegenden Gemeinden konnten deswegen einige nicht in die Sippe eingebunden werden. Gründe sind fehlende Daten zu Geburten und Eltern. Daneben fehlen gelegentlich Heiratsdaten. Auch wenn die Ehepartner im hiesigen ländlichen Raum bis ins 19. Jhd. hinein zu mehr als der Hälfte aus dem gleichen Ort und zu mehr als einem Viertel aus den direkten Nachbarorten kamen, und nur ein sehr kleiner Anteil von Partnern aus weit entfernteren Orten kamen, ist dies bei diesen Personen zwar unwahrscheinlich aber nicht ganz auszuschließen. Die verdateten Kirchenbücher von der nördlich gelegenen ev. Kirchengemeinde Bramsche verzeichnen keine Verbindung zum Hof Gausmann in Achmer Nr.11. Auch die Daten vom kath. Erbkötterhof Gausmann im benachbarten Hagen-Gellenbeck und vom ev./kath. Markkötterhof Gausmann in Hasbergen sowie dem ev. Markkötterhof Gausmann in Engter Nr.32 weisen keine erkennbaren Verbindungen auf. Ob es aus diesen Gemeinden Zuwanderungen nach Westerkappeln gegeben hat, ist, mit einer Ausnahme, ungeklärt. Der in einer Ansiedlungsliste für Seeste zwischen 1740 und 1785 an 5. Stelle aufgeführte Wilm Gausmann kam mit drei Personen und 50 Talern aus Osnabrück.[12] Hiermit war offenbar Johann Wilhelm Gausmann gemeint, der am 07.11.1751 in Westerkappeln Anna Elisabeth Kollmeyer heiratete. Zwei der drei verzeichneten Kinder der beiden sind jedoch in Ledde getauft und als Kinder verstorben. Ein viertes Kind wurde 1761 in Atter geboren. Die Familie lebte in der Leibzucht des Hofes Haselroth in Ledde und ist nach 1767 nicht mehr nachweisbar. In diesen Eintragungen wird der Vater jeweils mit Wilm Gaesmann angesprochen. Unter den Seester Gausmännern war der Vorname Wilhelm zu dieser Zeit nicht üblich, ebensowenig bei den Achmer Gausmännern. Auch wenn Gausmänner aus dem westfälischen zeitweise in Atter oder Gaste lebten, so scheint es keine Verbindung zwischen den Linien zu geben.

Ein Dienstregister aus dem 18. Jhd. (evtl. um 1740) nennt unter Seeste Nr.33 Goese Frerick als 1/8 Erbe mit 2 Taler Dienstgeld.[13] Bis 1749 hat es jedoch keinen Friedrich Goese oder Gausmann in Westerkappeln gegeben. Hier scheint möglicherweise eine Bezeichnung aus dem alten Register verwenden worden zu sein.

Das Mühlenregister von 1755 verzeichnet den Hof in Seeste noch immer unter Goese Johann, während die „Verwandten“ als Heuerleute in Nebengebäuden anderer Höfe schon als Gausmann verzeichnet sind[14]: Nr.36 Goese Johann, dem König eigen, mit Frau, drei Verwandte, eine Tochter unter 12 Jahre und eine Magd, zusammen sieben Personen. In der Leibzucht: Herm Haekman, arm, mit Frau, zwei Töchter über 12 Jahre, eine Person über 60 Jahre und die bettelarme Enneke Schaeffers. Weitere Gausmann in Nebengebäuden anderer Höfe waren: In Seeste: In der Leibzucht von Bojen, Nr.6: Jürg. Gausmann mit Frau und zwei Söhnen unter 12 Jahre. In der Leibzucht bei Schäffer auf dem Bockholt, Nr.27: Steffen Gausman, arm, mit Frau und einer Person über 60 Jahre. In Ledde Bauerschaft Dannebrock: In der Leibzucht von Wilh. Bünte, Nr.17: die Frau von Joh. Hinr. Gausmann auf der Flage, frei, mit ein Sohn über 12 Jahre, zwei Söhne unter 12 Jahre und eine Tochter unter 12 Jahre. In Ledde Bauerschaft Wiek: In der Leibzucht von Joh. Arend Hasselrot, Nr.4: Joh. W. Gausman, frei, mit Frau und einer Tochter unter 12 Jahre. In Wersen: In der Leibzucht von Averwesen, Nr.8: Joh. H. Gausman, frei, mit Frau und einer Tochter über 12 Jahre und einer Person über 60 Jahre. In der Heuer von Osthoff, Nr.51: J. H. Gausman, frei, mit Frau.

Das Geld- und Vermessungsregister von 1770 verzeichnet unter Seeste folgendes[15]: Nr. 36 Gosmann, dem König eigen (1 Scheffel = 60 Quadratruten, 1 Qr = 10 Dezimalfuß) Gartenland: Leibzuchtgarten 1 Scheffelsaat 28 Quadratruten, Hausgarten 3 Scheffelsaat 15 Quadratruten 5 Fuß. Saatland: Kamp beim Hause 8 Scheffelsaat 16 Quadratruten 7 Fuß, im Seesteresch zwischen König und Lücken Lange Bauensland ist Contributionsfrei vom 24.01.1767 1 Scheffelsaat 55 Quadratruten, laut Register Zuschläge auf dem neuen Garten 1 Maltersaat 1 7/8 Morgen 2 Fuß. Wiesenland: Die Spieckwiese 8 Scheffelsaat 57 Quadratruten 5 Fuß, Wiese im Westerhagen 11 Scheffelsaat 48 Quadratruten 4 Fuß, Wiese beim Leibzuchtgarten 1 Scheffelsaat 52 Quadratruten, Wiese beim Hause 2 Scheffelsaat 25 Quadratruten 6 Fuß. Weideland: Wiese im Kampe 1 Scheffelsaat 28 Quadratruten 2 Fuß, laut Messung 3 Scheffelsaat 19 Quadratruten 7 Fuß, in der Speckwiese an Weide 4 Scheffelsaat, in der Wiese beim Hause 1 Scheffelsaat. Gesamt: Gartenland 4 Scheffelsaat 43 Quadratruten, 5 Fuß, Saatland 8 Scheffelsaat 16 Quadratruten, 7 Fuß, Wiesen 20 Scheffelsaat 3 Quadratruten 5 Fuß, Weiden 8 Scheffelsaat 19 Quadratruten 7 Fuß, zusammen 41 Scheffelsaat 23 Quadratruten 4 Fuß. Viehnutzung und Abgabentaxe: 2 Kühe, 2 Rinder und 19 Taler 1 Gutegroschen 11 Pfennig.

Im Seester Hypothekenbuch von 1774 ist der Hof Gausmann als 1/8 Erbe mit Heuerhaus vermerkt[16]: Nr. 36 Hof Gausmann, 1/8 Erbe, Garten 5 Scheffelsaat, Wiesen und Weiden 25 Scheffelsaat, Saatland 10 Scheffelsaat 40 Quadratruten, 8 Fuß, ein Heuerhaus. Die Abgaben waren: Contribution 15 Taler 4 Gutegroschen, an Domainen 4 Taler 18 Gutegroschen 9 Pfennig, an Steuergeld 1 Taler, Tabackgeld 16 Gutegroschen, Webegeld 1 Taler 6 Gutegroschen, geistliche Gaben 10 Pfennig, Richter 2 Gutegroschen, zusammen: 22 Taler 23 Gutegroschen 7 Pfennig. Gausmanns Kinderschuld: Joh. Henr. Ostendorf, Joh. Henr. Gausmann zu Wersen, Joh. Henr. Gausmann in Determanns Leibzucht, Steffen Henr. Schäper, Joh. Henr. Gausmann in Levedings Leibzucht, Jörgen Henr. Gausmann in Pohlmanns Leibzucht. Außerdem war für den Hof Nr.39 Kortkemeyer, an Kinderschuld Joh. Henr. Gausmann 5 Taler eingetragen.

Im Lagerbuch der königlichen Eigenbehörigen und Heuerleute von 1775 heißt es unter Seeste[17]: Nr. 36 Gausmann, 1/8 Erbe, schlechte Vermögensumstände, gibt Contribution: Kavallerie und Steuer 15 Taler 4 Gutegroschen, monatlich 1 Taler, Domainen 4 Taler 18 Gutegroschen 9 Pfennig, Tobacks Fabrik Geld 16 Gutegroschen, Webegeld 1 Taler 6 Gutegroschen, kein Zehnt, geistliche Praebe 9 Pfennig, Richter und Küstergaben 2 Gutegroschen, zusammen 21 Taler 23 Gutegroschen 6 Pfennig. Bewohner: Steffen Heinrich Gausmann und Elsabein (seine Frau) Kinder (und unverheiratete Geschwister): Anna Catharina, 26 Jahre alt, hat 1763 den Zwangsdienst geleistet. Steffen Heinrich, 22 Jahre alt, hat 1767 den Zwangsdienst geleistet. Anna Catharina, 20 Jahre alt, hat 1768 den Zwangsdienst geleistet. Steffen Heinrich, 13 Jahre alt, hat 1776 den Zwangsdienst geleistet. Maria Elsabein, 10 Jahre alt. Trine Margarethe, 7 Jahre alt. Jorgen Heinrich, 4 Jahre alt. In der gleichen Akte sind als Heuerleute aufgeführt: Bei Determann: Johan Heinrich Gausmann, die Frau ist frei, keine Kinder. Bei Steer: Herm Hackmann und Grete Gausmann. Bei Gausmann: Anna Margarethe Bunemans, des Herman Schabergs Frau mit 4 Kindern, und Anna Catharina Gausmann, alte unverehelichte bettelarme Tochter von der Margarethe, ist 1774 freigekauft.

Das Frondienstregister 1772-78 nennt[18]:Nr. 36 Gausmann, Steffen Henrich geb. 1761, Maria Elsabein geb. 1764, Catharina Margarethe geb.1767, Jorgen Heinrich geb. 1770; in der Leibzucht: Ostendorf und Anna Margarethe Gausmanns. Das Frondienstregister 1778-84 nennt[19]: Nr. 36 Gausmann, Maria Elsabein geb. 1764, Catharina Margarethe geb. 1767 obüt (verstorben), Jorgen Heinrich geb. 1770; Heuerleute bei Gausmann: Johan Heinrich Freesman und Anna Catharina Telgemeier. Als Heuerleute bei Determann: Johan Heinrich Gausman, die Frau ist frei. Das Frondienstregister 1784-90 nennt[20]: Nr. 36 Gausmann, Jürgen Heinrich geb.1770; Heuerleute bei Gausmann: Johan Heinrich Freesman und Anna Catharina Telgemeier mit zwei Kindern.

Die Summarische Mutterrolle der besteuerbaren Rein-Erträge von den Liegenheiten der Gemeinde Cappeln 1831 nennt: In Hambüren (und Handorpe): Gausmann, Johann Heinrich (105/158), 20 Taler 29 Silbergroschen, 11 Pfennig; Gausmann, Georg Heinrich (-/159), 16 Taler 10 Silbergroschen, 4 Pfennig. In Seeste: Gausmann, Johann Hermann, Colon (-/156), 18 Silbergroschen, 4 Pfennig; Gausmann, Johann Heinrich, Colon (104/157), 65 Taler, 21 Silbergroschen, 10 Pfennig. In Lotte: Gaußmann, Gerhard Heinrich (32/51), 4 Taler, 15 Silbergroschen, 3 Pfennig.

Der Hof Gausman und seine Bewirtschafter

Der erste nachweisliche Hofbewirtschafter war der im Register von 1543 genannte Lampert Rovekamp. 1598/1599 wird Roven Lambert genannt und 1603 Lambert Rovekamp. 1621 taucht erstmals mit der Eintragung „Roven Lambert oder Gose Frerick“ der Name „Gose“ auf. Das Wort „oder“ könnte darauf hindeuten, das die Beiden in dieser Zeit nacheinander Bewirtschafter des Hofes waren. Möglicherweise starb die Linie Roven aus und der Hof kam an Gose. In solchen Fällen, auch bei eigenbehörigen Höfen, wurde zunächst in der Verwandtschaft nach einem Nachfolger gesucht. Vielleicht waren die Familien also verschwägert. Eine Einheirat mit Namensänderung ist eher unwahrscheinlich aber nicht auszuschließen. In der Regel blieb der Hofname bei einer männlichen Einheirat erhalten, doch in einer frühen Bestandsphase des Hofes wäre es durchaus denkbar das der Mann seinen Geburtsnamen behielt. Fragt sich natürlich, wo kam dieser 1621 genannte „Gose Frerick“ her. Der Name Gose ist aus der angrenzenden Bauerschaft Westerbeck bereits bekannt. Erstmals ist ein „Goeß Gert“ im Westerkappelner Markengeldregister von 1543 verzeichnet. Im Schatzregister von 1580 werden „Goeß Claes“ und „Gose Gerdt“ genannt. Das Verzeichnis von Markenrente 1603 nennt unter Oster- und Westerbeck ebenfalls „Gose Claes“ und „Gause Gerdt“. Laut Steuerregistern von 1621 und 1634 gab es die beiden Höfe „Gose Johan“ und „Gose Jacob“ sowie 1623/24 die „Brinckliggere“ „Goeß Johan“ und „Goeß Jacob“ als Eigenbehörige des Grafen von Tecklenburg. Lagerbuch und Heberegister von 1673 nennt in Westerbeck „Goese Lüecke“ und „Goese Jacob“.[21] Gosejohann, früher Westerbeck Nr.34 und leibfrei, ist heute Westerkappeln, Heerstr.45 und Gosejacob, früher Westerbeck Nr.48 und dem König eigen, ist heute Westerkappeln, Westerbecker Str.34. Letzterer liegt nur etwa 1700 Meter westlich des Seester Gausmannhofes, jenseits des Grenzkanals. Eine Verbindung liegt da nahe, zumindest näher als eine Verbindung zu einem Erbhof Gausmann. Die nächstgelegensten wären der Vollerbenhof Gausmann in Bramsche-Achmer, evtl. der Vollerbenhof Gösmann in Hasbergen und der Erbkötterhof Gausmann in Gellenbeck (Hagen). Ich denke, man muß davon ausgehen, das der Seester Hof Rove oder Rövekamp von einem abgehenden Sohn eines der Nachbarhöfe Gose aus Westerbeck übernommen wurde!


1. Generation

In der Zeit des 30-jährigen Krieges wurden Friedrich Gose bzw. Gose Frerich (1621, 1629, 1631, 1634) und Gose Johan (1643) als Bewirtschafter genannt. Mit dem neuen Bewirtschafter Johann Goße verliert sich der Name Rove oder Rövekamp in Seeste.


2. Generation

Johan Gausmann (Gose), Colonus in Seeste Nr.36, 1643 und 1673 genannt. Kinder bzw. Geburten von Personen vor 1672:

  • Steffen Gausmann (Goeß zu Seeste), */~ um 1650. (Erbe, weiter nächste Generation)
  • Enneke Gausmann (Goes von Seeste), */~ um 1652, OO 11.01.1672 in Westerkappeln, Johan Schwetkamp, */~ um 1650.
  • Catharina Gausmann (Goeß zu Seeste), */~ um 1655, OO 27.10.1678 in Westerkappeln, Gerdt Koper zu Reebe (Recke?).
  • Enneke Gausmann (Goeßmeiers), */~ um 1658, OO 21.04.1680 in Westerkappeln, Henrich Möllenkamp, */~ um 1655. Die Familie lebte in Steers Leibzucht in Seeste und hatte sieben Kinder.
  • Elseke Gausmann (Goßmans zu Seeste), */~ 05.04.1663 Seeste/Westerkappeln, †/[] 30.06.1681 Seeste/Westerkappeln, OO 08.06.1681 in Westerkappeln, Gerdt Tackenberg, */~ um 1658, †/[] 13.12.1725. Am 27. September 1682 heiratete er in 2. Ehe Elseke Menewisch.
  • Johann Gausmann (Goeßman), */~ um 1661, (1.) OO 04.06.1684 in Westerkappeln, Greteke NN, */~ um 1664, †/[] 11.06.1686 Seeste/Westerkappeln, (2.) OO 22.09.1686 in Westerkappeln, Trineke Kellermeyer, */~ um1666, †/[] 01.12.1720 Seeste/Westerkappeln. Die Familie lebte 1686, 1687, 1694 und 1696 in Timmermanns Leibzucht in Seeste Nr.17, 1701, 1703 und 1704 in Eidermanns Leibzucht in Seeste Nr.18 und hatte neun Kinder.
  • Trineke Gausmann (Gaeßmans), */~ um 1680, †/[] 10.01.1729, Westerkappeln, OO 03.11.1700 in Westerkappeln, Johann Bullers, */~ 27.10.1678 Westerkappeln, †/[] 05.12.1746 Seeste/Westerkappeln. Die Familie lebte von 1702-1730 nachweislich in Gausmanns Leibzucht in Seeste Nr.36 und hatte acht Kinder.
  • Gretke Gausmann (Goeß), */~ vor 1672, †/[] 21.06.1699 Seeste/Westerkappeln, OO 19.10.1692 in Westerkappeln, Berend Kuhlman. Am 8. November 1699 heiratete er in 2. Ehe Trineke Kolckmeyer. Die Heiratsanzeige von 1692, die Sterbeeintragung von 1699 und die Geburtseintragungen der Kinder belegen, das Gausmänner auch mit "Goeß" ohne den Zusatz "zu Seeste" bezeichnet wurden!
  • Gerd Gausmann (Goesman), */~ vor 1672, †/[] 14.04.1758 Westerkappeln.

Alle diese Personen, die ich als 2. Generation bezeichne, sind offenbar vor 1672 geboren, also vor Beginn der Westerkappelner Kirchenbücher! Somit ist auch nicht sicher ob sie Geschwister waren oder ob zu dieser Zeit bereits mehrere Familien bestanden. Mögllich ist auch, das Personen der Sippe Gausmann unter anderen Namen, wie Gaeses, Gaess, Gaeßmeyers, Gaus, Gausejacob, Gausejohann, Gausemeier, Gertmans, Goße, Goes, Goos, Gosejohann, Gosemeier, Grockman, Grotmann, usw. in den Westerkappelner Kirchenbüchern „versteckt“ sind. Alle diese Namen kommen, zum Teil nur vereinzelt, in den Kirchenbüchern vor. Auf Grund der dürftigen Angaben ist es äußerst schwierig eine richtige Zuordnung zu treffen! Von den vielen zusammengetragenen „Gausmännern“ aus den Kirchenbüchern von Westerkappeln und den umliegenden Gemeinden konnten deswegen einige nicht in die Sippe eingebunden werden. Gründe sind fehlende Daten zu Geburten und Eltern. Daneben fehlen gelegentlich Heiratsdaten. Auch wenn die Ehepartner im hiesigen ländlichen Raum bis ins 19. Jhd. hinein zu mehr als der Hälfte aus dem gleichen Ort und zu mehr als einem Viertel aus den direkten Nachbarorten kamen, und nur ein sehr kleiner Anteil von Partnern aus weit entfernten Orten kamen, ist dies bei diesen Personen zwar unwahrscheinlich aber nicht ganz auszuschließen. Die verdateten Kirchenbücher von der nördlich gelegenen ev. Kirchengemeinde Bramsche verzeichnen keine Verbindung zum Hof Gausmann in Achmer Nr.11. Auch die Daten vom kath. Erbkötterhof Gausmann im benachbarten Hagen-Gellenbeck und vom ev./kath. Markkötterhof Gausmann in Hasbergen sowie dem ev. Markkötterhof Gausmann in Engter Nr.32 weisen keine erkennbaren Verbindungen auf.


3. Generation

Steffen Gausmann (Goeß zu Seeste), Colonus in Seeste Nr.36, */~ um 1650, †/[] 03.06.1709 Seeste/Westerkappeln. OO 29.10.1673 in Westerkappeln, Elseke Tackenbergs, * um 1653, †/[] 08.05.1710 Seeste/Westerkappeln. Kinder:

  • NN Gausmann, */~ 20.12.1674. (Erbe, weiter nächste Generation)
  • Gerd Gausmann (Goßmans), */~ 13.03.1681 Seeste/Westerkappeln, Zwilling, †/[] 23.03.1681 Seeste/Westerkappeln.
  • Johann Gausmann (Goßmans), */~ 13.03.1681 Seeste/Westerkappeln, Zwilling, †/[] 23.03.1681 Seeste/Westerkappeln.
  • Johann Gausmann (Goeßmans), */~ 20.08.1682, Westerkappeln.
  • Henrich Gausmann (Gaeßmeyers zu Seeste), */~ 21.03.1686 Seeste/Westerkappeln, †/[] 11.05.1686 Seeste/Westerkappeln.
  • Johann Henrich Gausmann (Gaeßmans zu Seeste), */~ 30.05.1687 Seeste/Westerkappeln, †/[] 11.04.1757 Wersen, OO 16.09.1717 in Wersen, Anna Elsabein Schwegmann, */~ 01.01.1690 Wersen (Tochter von Gerd Schwegmann), †/[] 03.04.1763 Wersen. Die Familie lebte 1721, 1723 und 1727 in Dieckschweigmans Leibzucht in Wersen und hatte vier Kinder. Das Mühlenregister von 1755 verzeichnet für Wersen in der Leibzucht von Averwesen den freien Joh. H. Gausman mit Frau und einer Tochter über 14 Jahre, zusammen 3 Personen (eine Person über 60 Jahre).
  • Anna Elsabein Gausmann (Gaeßmans zu Seeste), */~ 05.10.1690 Seeste/Westerkappeln, †/[] 06.10.1690 Seeste/Westerkappeln.
  • Steffen Gausmann (Gaeßmans zu Seeste), */~ 15.01.1693 Seeste/Westerkappeln, †/[] 29.04.1693 Seeste/Westerkappeln.


4. Generation

NN Gausmann (Gose), Colonus in Seeste Nr.36, */~ 20.12.1674 Westerkappeln, †/[] 07.03.1746 Seeste/Westerkappeln. Eine Heirat ist nicht zu finden bzw. nicht erkennbar! Ein Vorname des Vaters wird auch bei der Geburt der Kinder nie genannt! Es heißt immer Gausmanns Kind, was für den Hof spricht. Die Kinder 7-8 könnten auch in die Familie von Steffen Joh. Gosmann und Anna Elis. Plaggenfuss passen! Bei ihnen heißt es jedoch im Geburtsregister "Gaesmans Kind", während bei den anderen immer die Redewendung "Steffen Gausmanns in ..." zu lesen ist. OO vor 1702, NN (Die Goesmansche zu Seeste), */~ um 1680, †/[] 16.10.1733 Seeste/Westerkappeln. Kinder:

  • Johann Gerd Gausmann (Gaeßmans), */~ 08.01.1702 Seeste/Westerkappeln, †/[] 20.10.1724 Seeste/Westerkappeln.
  • Enneke Gausmann (Gaeßmans/Goesmans), */~ 02.01.1704 Seeste/Westerkappeln, †/[] 06.04.1704 Seeste/Westerkappeln.
  • Anna Catharina Gausmann (Gaesmans/Goesmans), */~ 29.07.1705 Seeste/Westerkappeln, †/[] 09.02.1760 Westerkappeln, OO 26.12.1736 in Westerkappeln, Johann Steffen Blömer, */~ 28.03.1697 Westerkappeln (Sohn von Henrich Blömer), †/[] 15.02.1760 Seeste/Westerkappeln. Die Familie lebte 1737-1760 in Merschklaus Backhaus in Seeste Nr.34 und hatte sieben Kinder.
  • Elßke Gausmann (Goeßmans), */~ 02.03.1708 Seeste/Westerkappeln, †/[] 31.05.1712 Seeste/Westerkappeln.
  • Steffen Hinrich Gausmann, */~ 15.10.1710. (Erbe, weiter nächste Generation)
  • Hinrich Gausmann (Gaeßmans), */~ 30.05.1714 Seeste/Westerkappeln, †/[] 03.02.1716 Seeste/Westerkappeln.
  • Johann Lucas Gausmann (Gaeßmans), */~ 05.03.1717 Seeste/Westerkappeln, †/[] 17.10.1762 Groninger Land (NL).
  • Anna Margrete Gausmann (Gaesmans/Goesmans), */~ 27.03.1720 Seeste/Westerkappeln, †/[] 29.12.1786 Westerkappeln, (1.) OO 14.03.1756 in Westerkappeln, Johann Henrich Ostendorf, */~ 07.07.1719, †/[] vor 1768. Die Familie hatte vier Kinder. In 1. Ehe war er seit 1742 mit Anna Catrina Sonnefeld (+15.12.1755) verheiratet. (2.) OO 24.04.1768 in Westerkappeln, Stephan Henrich Landwehr, */~ 04.03.1716 Westerkappeln. †/[] 12.05.1776 Westerkappeln. In 1. Ehe war er seit dem 15.05.1737 mit Anna Catrina Niehauß († 24.01.1768) verheiratet.


5. Generation

Steffen Hinrich Gausmann (Gaeßmans/Goesman), Colonus in Seeste Nr.36, */~ 15.10.1710 Seeste/Westerkappeln, †/[] 31.10.1753 Seeste/Westerkappeln, OO 03.02.1732 in Westerkappeln, Gretke Weßenmeyer, */~ 25.11.1711 Westerkappeln, †/[] 12.08.1753 Seeste/Westerkappeln. Bei so vielen Kindern und hoher Kindersterblichkeit wurde der Name von verstorbenen Kindern oft nachgeborenen erneut gegeben. Es scheint zunächst, das die Kinder zu zwei verschiedenen Familien gehörten, doch wenn man alle Angaben und Möglichkeiten prüft, so scheint diese Anordnung am logischsten. Zugeordnet sind Kinder mit den Eintragungen „Gausmanns“ Kind und „Gausmanns zu Seeste“ Kind. Für Jörgen Henrich (*1743) konnte keine Sterbeeintragung gefunden werden. Kinder:

  • NN Gausmann (Goesmanns), * 22.02.1733 Seeste, †/[] 22./25.03.1733 Seeste/Westerkappeln.
  • Anna Margaretha Elisabeth Gausmann (Goesmanns), */~ 02.05.1734 Seeste/Westerkappeln.
  • Johann Henrich Gausmann (Gossmanns/Gaesmans), */~ 12.06.1735 Seeste/Westerkappeln, †/[] 24.08.1735 Seeste/Westerkappeln.
  • Steffen Henrich Gausmann (Goesmann zu Seeste), */~ 17.07.1736 Seeste/Westerkappeln, †/[] 02.08.1736 Seeste/Westerkappeln.
  • Steffen Jacob Gausmann,*/~ 02.06.1737. (Erbe, weiter nächste Generation)
  • Johann Caspar Gausmann (Goesmanns), */~ 20.07.1738 Seeste/Westerkappeln.
  • Johann Henrich Gausmann (Goesmanns/Gausman), */~ 06.12.1739 Seeste/Westerkappeln, †/[] 01.11.1797 Höveringhausen/Mettingen, (1.) OO 28.12.1759 in Westerkappeln, Anna Catharina Stiegemeyer, */~ 04.10.1730 Westerkappeln, †/[] 25.07.1768 Seeste/Westerkappeln (Tochter von Henrich Stiegemeyer), (2.) OO 30.10.1768 in Westerkappeln, Catharina Margaretha Mette, */~ 13.04.1738 Mettingen (Tochter von Johan Herman Mette), †/[] 16.01.1794 Mettingen. Die Familie lebte zunächst (1768, 1770) als Heuerling in der Leibzucht des Hofes Determann in Seeste Nr.5 und hatte neun Kinder. Sie zog zwischen 1783 und 1789 nach Mettingen-Höveringhausen und übernahm dort einen Hof des Bergrichters Mettingh zu Ibbenbüren. Nach dem Besitzregister des preußischen Urkatasters von 1827/1828 bewirtschaftete die Familie den Brinksitzerhof, Hövringhausen Nr.209 mit 21 Landstücken.[22] Obwohl es mit den Kindern aus 2. Ehe einige Differenzen gab und eine solche Hofübernahme ungewöhnlich scheint, so kommen nach ausgiebiger Prüfung andere Zusammenstellungen nicht in Betracht! Der Erbe des Hofes, Hermann Heinrich Gausmann, verkaufte den Hof an Friedrich Wilhelm Schäper und seine Frau Catharina Sophia geb. Menebröker und wanderten 1837 nach Missouri (USA) aus.
  • Catharina Elsabein Gausmann (Goeßmanns), */~ 17.12.1741 Seeste/Westerkappeln, †/[] 16.04.1742 Seeste/Westerkappeln.
  • Jörgen Henrich Gausmann (Goesman),*/~ 19.05.1743 Seeste/Westerkappeln.
  • Jörgen Henrich Gausmann (Goesman/Gausman), */~ 07.06.1744 Seeste/Westerkappeln, †/[] 29.12.1811 Seeste/Westerkappeln, OO 24.05.1767 in Westerkappeln, Anna Catharina Elisabeth Eismann, */~ 27.12.1741 Westerkappeln, †/[] 17.08.1796 Seeste/Westerkappeln, (2.) OO 12.04.1797 in Westerkappeln, Catharina Elsabein Kellermeyer, */~ 29.03.1758 Westerkappeln, †/[] 15./18.04.1808 Seeste/Westerkappeln. Die Familie lebte als Heuerling in Polmanns Leibzucht in Seeste Nr.25.
  • Johann Henrich Gausmann (Goesman/Gausman), */~ 28.02.1747 Seeste/Westerkappeln, †/[] 05.11.1817 Seeste/Westerkappeln, (1.) OO 03.03.1765 in Westerkappeln, Catharina Margaretha Wulfs, */~ 28.03.1734 Westerkappeln, †/[] 03.03.1784. Sie war in 1. Ehe seit dem 01.02.1760 mit Johann Heinrich Holtgräfe (+13.04.1763) verheiratet. (2.) OO 20.09.1784 in Westerkappeln, Catharina Margaretha Kellermeyer, */~ 22.11.1750 Westerkappeln, †/[] 02.04.1797 Seeste/Westerkappeln. Die Familie lebte 1766, 1784, 1791, 1797, 1817 in Levedags Leibzucht in Seeste Nr.11. Ein Testament von ihm liegt im Landesarchiv Münster.<rerf>Landesarchiv Münster Grafschaft Tecklenburg Gerichte II Nr.139a</ref> Es wurde am 23.3.1805 aufgenommen und am 1.10.1818 veröffentlicht. Es erschienen Steffen Heinrich Telgemeyer in Lewings Leibzucht, Schwiegersohn des Verstorbenen, dessen Frau bereits verstorben ist, und Catharina Elsabein Schürmann geb. Gausmann in Schürmanns Leibzucht in Seeste. Das Testament besagt, das die Tochter, Frau Schürmann, oder deren Kinder nur den Pflichtteil erhalten sollen. Das übrige Vermögen soll seine Enkelin Marie Elsabein (geb. als Cath. Elsabein) Telgemeyer bekommen. Die Anwesenden konnte nicht schreiben und haben mit drei Kreuzen unterzeichnet.
  • Steffen Friedrich Gausmann (Goeßmans zu Seeste), */~ 22.01.1749 Seeste/Westerkappeln.
  • Stephan Henrich Gausmann (Goesman), */~ 19.12.1751 Seeste/Westerkappeln, †/[] 10.02.1779 Seeste/Westerkappeln.


6. Generation

Steffen Jacob Gausmann (Goesman/Gausmann), Colonus in Seeste, */~ 02.06.1737 Seeste/Westerkappeln, †/[] 21.12.1801 Seeste/Westerkappeln, OO 02.06.1754 in Westerkappeln, Anna Maria Elsabein Plaggefus, */~ 06.10.1726 Westerkappeln (Tochter von Henrich Plaggefus), †/[] 20./22.04.1809 Seeste/Westerkappeln. Kinder:

  • Anna Catharina Gausmann (Goesmann zu Seeste), */~ 01.04.1755 Seeste/Westerkappeln, †/[] 12.02.1777 Westerkappeln.
  • Stephan Heinrich Gausmann (Goesmann zu Seeste), */~ 22.10.1758 Seeste/Westerkappeln, †/[] 11.05.1778 Westerkappeln.
  • Maria Elsabein Gausmann (Goesmann zu Seeste/Gausmann), */~ 17.07.1763 Seeste/Westerkappeln, †/[] 05./08.12.1819 Seeste/Westerkappeln, OO 00.06.1785 in Westerkappeln, Johann Friedrich Diekmann, */~ 14.03.1762 Westerkappeln, †/[] 02./05.06.1813 Westerbeck/Westerkappeln. Die Familie war 1783 Heuerling bei Colon Leischulte in Seeste Nr.24 und 1819 Heuerling bei Westenköhler in Westerbeck Nr.42 und hatte acht Kinder.
  • NN Gausmann (Goesmans zu Seeste), */†/[] 29.06.1766 Seeste/Westerkappeln.
  • Catharina Margaretha Gausmann (Goesmann), */~ 21.05.1767 Seeste/Westerkappeln, †/[] 21.03.1778 Westerkappeln.
  • Jörgen Hinrich Gausmann, */~ 29.07.1770. (Erbe, weiter nächste Generation)


7. Generation

Jörgen Hinrich Gausmann (Goesmann zu Seeste/Gausmann), Colonus in Seeste Nr.36, */~ 29.07.1770 Seeste/Westerkappeln, †/[] 05./08.01.1842 Seeste/Westerkappeln, OO 25.04.1792 in Westerkappeln, Catharina Elsabein Schräer, */~ 21.01.1767 Seeste/Westerkappeln, †/[] 13./16.05.1840 Seeste/Westerkappeln. Kinder:

  • Catharina Elsabein Gausmann, */~ 10./17.02.1793 Westerkappeln, †/[] 25./28.09.1871 Seeste/Westerkappeln, OO 18.09.1816 in Westerkappeln, Steffen Henrich Tüpker, */~ 15./22.10.1797 Westerkappeln (Sohn von Johann Hermann Henrich Tüpker und Catharina Elsabein Hermeling), †/[] 22./25.01.1867 Seeste/Westerkappeln. Die Familie lebte als Heuerling in Hermelings Leibzucht in Seeste Nr.1 und hatte 10 Kinder.
  • Anna Margaretha Gausmann, */~ 11./18.02.1795 Seeste/Westerkappeln, †/[] 13./16.09.1829 Seeste/Westerkappeln. Nach dem Einwohnerregister Westerkappeln von 1825 war sie Näherin.
  • Steffen Henrich Gausmann, */~ 20./29.01.1797 Seeste/Westerkappeln, †/[] 18.01.1798 Seeste/Westerkappeln.
  • Anna Catharina Gausmann, */~ 10./16.12.1798 Seeste/Westerkappeln, OO 24.03.1824 in Westerkappeln, Jörgen Henrich Tüpker, */~ 06./15.01.1804 Seeste/Westerkappeln (Sohn von Johann Hermann Henrich Tüpker und Catharina Elsabein Hermeling). Er war 1824 und 1826 Knecht bei Hermeling, 1829, 1832, 1834 und 1837 Heuermann bei Colon Gausmann in Seeste Nr.36 und 1839, 1842 Heuermann bei Colon Plaggefoet in Seeste Nr.15. Sie hatten acht Kinder. 1842 ist der Heuermann Jörgen Heinrich Tüpker aus Seeste mit seiner Familie über New Orleans nach Missouri (USA) ausgewandert[23]. Unter dem 10.04.1843 hat Jorgen Henry Tuepker die Einbürgerung im St. Charles County, Missouri (USA), beantragt und unter dem 08.10.1848 erhalten. 1856 erwarb Anna Catherine Tüpker geb. Gausmann ein Stück Land: Section 2, Township 44, R1E; Section 11, Twp 44, R1E.[24]
  • Jörgen Heinrich Gausmann, Colon Böwer in Westerbeck Nr.24, */~ 16./22.03.1801 Seeste/Westerkappeln, †/[] 08./12.08.1868 Westerbeck/Westerkappeln, (1.) OO 08.04.1829 in Westerkappeln, Anna Catharina Elsabein Böwer, */~ 27.05./03.06.1805 Westerbeck/Westerkappeln (Tochter von Hermann Heinrich Brockmann gen. Böwer und Anna Maria Elisabeth Böwer), †/[] 20./23.04.1841 Westerbeck/Westerkappeln, (2.) OO 02.12.1841 in Westerkappeln, Anna Catharina Elisabeth Böwer, */~ 20./27.05.1821 Westerbeck/Westerkappeln (Tochter von Hermann Heinrich Brockmann gen. Böwer und Anna Catharina Meyer), †/[] 14./18.11.1846 Westerbeck/Westerkappeln. Die Familie hatte sieben Kinder.
  • Johann Heinrich Gausmann, */~ 05.10.1803. (Erbe, weiter nächste Generation)
  • Anna Maria Magdalena Gausmann, */~ 10./16.02.1806 Seeste/Westerkappeln, †/[] 16./19.12.1867 Westerbeck/Westerkappeln, (1.) OO 19.03.1834 in Westerkappeln, Johann Heinrich Munsberg, */~ 18./25.06.1797 Westerbeck Nr.30/Westerkappeln (Sohn von Georg Heinrich Munsberg und Anna Catharina Gosejohan), †/[] 22./26.12.1840 Westerbeck/Westerkappeln, (2.) OO 06.10.1841 in Westerkappeln, Bernhard Heinrich Munsberg, */~ 19.02./01.03.1818 Westerbeck/Westerkappeln (Sohn von Georg Heinrich Munsberg und Anna Catharina Gosejohan). Die Familie lebte als Neubauer auf Stiegemeyers Stätte in Westerbeck Nr.30 und hatte sieben Kinder.
  • Catharina Margaretha Gausmann, */~ 28.04./01.05.1808 Seeste/Westerkappeln, †/[] 28.04.1900 Femme Osage, St. Charles, MO (USA), OO 24.04.1835 in Westerkappeln, Steffen Heinrich Telgemeyer, */~ 30.01./08.02.1804 Westerbeck/Westerkappeln (Sohn von Hermann Heinrich Telgemeyer und Anna Maria Helmig), †/[] 06.08.1878 Augusta, St. Charles, MO (USA). In 1. Ehe war er seit dem 06.08.1831 mit Catharina Elsabein Bremer († 08.01.1835) verheiratet. Die Familie lebte als Heuerling bei Colon Kuhlmann in Westerbeck Nr.18 und ist am 11.09.1838 mit Frau und Sohn nach Missouri (USA) ausgewandert.[25]


8. Generation

Johann Heinrich Gausmann, Colon in Seeste Nr.36, */~ 05./09.10.1803 Seeste/Westerkappeln, †/[] 03./07.03.1877 Sennlich Nr.3/Westerkappeln, OO 14.10.1829 in Westerkappeln, Catharina Elsabein König, */~ 06./13.12.1801 Seeste/Westerkappeln (Tochter von Gerhard Heinrich Blömer gen. König und Anna Catharina König), †/[] 30.05./03.06.1872 Sennlich/Westerkappeln. Als Colon in Seeste bewirtschaftete er den Hof bis 1861. Am 18. April verzog das Paar und verbrachten den Lebensabend bei der Tochter auf dem Hof Kleine Lüdinghaus in Sennlich Nr.3.[26] Kinder:

  • Catharina Wilhelmina Gausmann, */~ 12./18.04.1830 Seeste/Westerkappeln. Sie ist am 29.08.1853 ohne Paß nach Amerika ausgewandert.[27] Landkäufe im St. Charles County, Missouri sind 1856 und 1862 und ein Nachlaß in 1865 für eine Katrine/Catrine Gausmann verzeichnet.[28]
  • Maria Elisabeth Gausmann, */~ 10./20.01.1833 Seeste/Westerkappeln, †/[] 19./22.11.1836 Seeste/Westerkappeln.
  • NN Gausmann, * 09.02.1835 Seeste, †/[] 09./12.02.1835 Seeste/Westerkappeln. Es war eine Totgeburt.
  • Catharina Elsabein Gausmann, */~ 08./20.03.1836 Seeste/Westerkappeln, †/[] 01./03.10.1911 St. Charles, St. Charles County, Missouri (USA),/St. John´s UCC Cemetery, St. Charles, MO. Sie ist am 02.10.1857 heimlich nach Amerika ausgewandert.[29] OO 26.03.1858 in St. Charles, St.Charles County, Missouri (USA), Johann Heinrich Schaberg, */~ 24.10./04.11.1829 Seeste/Westerkappeln (Sohn von Jörgen Heinrich Schaberg und Anna Catharina Helmich), †/[] 07.01.1891 St. Charles, St. Charles County, Missouri (USA).[30] Die Familie hatte 10 Kinder.

Saint Charles, 1769 als Handelsposten gegründet, war von 1821 bis 1826 die erste offizielle Hauptstadt von Missouri. Saint Carles hatte 1850 gerade 1498 Einwohner und 1900 waren es 7982 Einwohner. Durch die starke deutsche Einwanderung in St. Charles, in Stadt und County, wurden Architektur und Kultur im wesentlichen Deutsch. Um 1860 hatten sich bereits mehr als 38.000 Deutsche im Missouri Flußtal niedergelassen und viele Orte mit deutschen Namen gegründet. Es blieb auch Deutsch bis weit ins zwanzigste Jahrhundert.[31]

  • Catharina Margaretha Gausmann, */~ 22./29.07.1838 Seeste/Westerkappeln, †/[] 25.02.1913 Sennlich/Westerkappeln, OO 11.04.1861 in Westerkappeln, Gerhard Heinrich Kleine Lüdinghaus, Colon in Sennlich Nr.3, */~ 10./14.08.1825 (Sohn von Johann Heinrich Kl. Lüdinghaus und Catharina Margaretha Wortmann), †/[] 26./29.03.1900 Sennlich/Westerkappeln. Nach dem Verkauf des Hofes Gausmann verlebten ihre Eltern auf dem Vollerbenhof Kleine Lüdinghaus in Sennlich Nr.3 ihren Lebensabend. Hoferbin wurde die Tochter Auguste Kleine Lüdinghaus die 1893 Johann Bernhard Friedrich Spiering heiratete, der seinen Namen beibehielt, heute Westerkappeln, Kortheider Weg 93.
  • Johann Heinrich Gausmann, */~ 19./29.11.1840 Seeste/Westerkappeln, †/[] 16./20.07.1841 Seeste/Westerkappeln.
  • NN Gausmann, * 26.01.1843 Seeste, †/[] 26./30.01.1843 Seeste/Westerkappeln. Es war eine Totgeburt.
  • Catharina Elisabeth Gausmann, */~ 23.07./04.08.1844 Seeste/Westerkappeln, †/[] 30.09./03.10.1846 Seeste/Westerkappeln.


9. Generation

1861 endete die Bewirtschafterfolge Gausmann auf dem Hof in Seeste. Der Kötter und Schmied Heinrich Wilhelm König, geb. 24.09.1822 in Seeste, verheiratet seit dem 22.10.1846 mit Catharine Elisabeth geb. Echelmeyer, geb. 08.12.1821 in Hambüren, erwarben 1861 Gausmanns Stätte in Seeste. Doch Heinrich Wilhelm starb bereits am 23.01.1864 an Schwindsucht. Er hinterließ seine Frau mit sechs unmündigen Kindern, fünf Söhnen und einer Tochter. Die 43-jährige Witwe heiratete am 29. Juli 1864 in Westerkappeln den 26-jährigen ledigen Heuerlingssohn Johann Hermann Heinrich Werremeyer, geb. 03.10.1837. Sie zogen am 12.02.1865 nach Ledde.

Nächster Besitzer wurde der Schmied Ludwig Berger. Er wurde am 17.08.1837 in Ibbenbüren geboren, heiratete am 21.04.1865 in Schale Katharina Wilhelmine Lisette Maria Teepe und starb am 18.12.1877 in Seeste. Dem Paar wurden folgende Kinder geboren: Friedrich Wilhelm Ludwig, geb. 25.02.1866, gest. 1866; Friedrich Wilhelm geb. 12.08.1867; Hermann Heinrich geb. 22.01.1871, gest. 1873, und Lisette Christina geb. 18.04.1873. Am 20.12.1878 heiratete die Witwe in 2. Ehe den Schmied Ernst August Gurk aus Seeste Nr.5a, geb. 29.07.1855, der am 31.07.1926 verstarb. Aus dieser Ehe gingen die Kinder August, geb. 10.12.1879, und Heinrich, geb. 23.05.1882, hervor. Katharina Wilhelmine Lisette Maria Gurk, geb. Teepe, verwitwete Berger, geb. 03.02.1840 in Schale, Tochter von Eigentümer Bernhard Teepe und Lisette geb. Rehorst in Schale, starb am 23.11.1902.


10. Generation

Erbe wurde Friedrich Wilhelm Berger, geb. 12.08.1867, der ebenfalls Schmied war und 1896 Johanna Elisa Hermine Averwerser aus Wersen heiratete. Folgende Kinder sind verzeichnet: Wilhelm, geb. 08.01.1897, gest. 23.06.1902; Louise, geb. 01.07.1899; Friedrich, geb. 20.02.1904 und Frieda, geb. 10.07.1908. Das Adressbuch des Kreises Tecklenburg von 1905 verzeichnet den Schmied Wilhelm Berger in Seeste Nr.36 und das Adressbuch von 1952 noch die Witwe Hermine Berger in Seeste Nr.36.


11. Generation

Erbe wurde Friedrich Berger, geb. 20.02.1904, Schmiedemeister in Seeste, der Lilli Holtgräwe aus Seeste Nr.22 heiratete. Das Adressbuch des Kreises Tecklenburg von 1952 verzeichnet den Schmiedemeister Friedrich Berger und seine Mutter, die Witwe Hermine Berger in Seeste Nr.36.


12. Generation

Mit einer Einheirat kam der Name Dölemeyer auf den Hof, einen der wenigen noch bewirtschafteten Höfe in Seeste.


Nebengebäude und deren Bewohner

Schon 1699 wird ein Backhaus des Hofes Gausmann in den Kirchenbüchern genannt. Damals lebte dort ein Willem Böwers. 1716 wurde eine arme Witwe mit Geld unterstützt (Armensachen), 1727 wird eine Witwe Enneke genannt und 1784 lebte die alte Elsabein Hermeling in Gausmanns Backhaus. Erwa 500 m nordwestlich des Hofes an der Straße Wallenbrock liegt die seit 1701 genannten Leibzucht des Hofes. Folgende Familien oder Personen lebten in der Gausmannschen Leibzucht in Seeste, heute Wallenbrock 21: 1701 Familie Jörgen Freeßmann 1702, 1709, 1711, 1715, 1717, 1718, 1730 Familie Johann Bullers und Trineke Gaeßmann 1706 Familie Johan Schulten 1706 eine alte Frau 1721 Magd Trinken Iburgs 1721 Familie Johan Möllenkamp 1722 die blinde Gretke 1724 wird ein Mann unterstützt (Armensachen) 1725, 1729 Familie Frerich Iborg 1730, 1732 Familie Johann Hermeling 1744 Familie Hermann Hakmann 1745, 1747, 1752 Familie Johann Hakmann 1781, 1811, 1820, 1829 Familie Johan Henrich Fresman (Freesmann) und Frau Anna Catharina Margaretha Meyer (Telgemeyer) 1790 Familie Hackmann 1829, 1832, 1834, 1837 Jörgen Heinrich Tüpker und Anna Catharina Gausmann 1839, 1840, 1841, 1843, 1844, 1846, 1858 Johann Heinrich Schaberg und Catharina Margaretha Gausmann 1865, 1869 Familie Hermann Heinrich Hollmann und Catharina Wilhelmine Tüpker (bei Colon König) 1877 lebte der Eigentümer Friedr. Hackmann in Seeste Nr.36a (KB Westerkappeln). Offenbar hatte er die alte Leibzucht gekauft. 1890 starb der Eigentümer Joh. Friedr. Hackmann mit 79 Jahren und 2 Monaten, in Seeste Nr.36, Witwer der Catharina Margaretha geb. Lienemann, und Sohn von Heuerling Steffen Heinrich Hackmann und Catharina Elsabein geb. Merten in Seeste Nr.36. 1904 Der Erbe, Eigentümer Friedrich Wilhelm Hakmann, Sohn von Heuermann Johann Friedrich Hakmann und Anna Margaretha geb. Lienemann, starb am 30.10.1904 mit 53 Jahren in Seeste Nr.36. Seine Frau Maria Luise geb. Völler starb mit 77 Jahren am 04.03.1935 in Seeste Nr.36. Nach dem Adressbuch von 1905 war das Heuerhaus Nr.36a im Besitz der Witwe Hackmann. 1929 Mit 44 Jahren starb am 09.07.1929 in Seeste Nr.36 der Erbe, Landwirt Friedrich Wilhelm Hackmann und hinterließ seine Frau Bernhardine Elise geb. Wermeyer, die am 24.06.1932 mit 35 Jahren starb. 1952 werden im Adressbuch unter Seeste Nr.36 neben dem Hofbesitzer und Schmied Berger der Landwirt Adam Depenbrock und die Hausfrau Else Hövelmeier genannt. Evtl. lebten sie im früheren Heuerhaus. Das Telefonbuch nennt 2018 Dennis Hackmann in Wallenbrock 21 (altes Heuerhaus Gausmann).


Gausmann Höfe und Häuser

Im Laufe der Generationen haben sich mehrere Linien gebildet, die sich zumeist in der Verbreitung in bestimmten Örtlichkeiten unterscheiden. Daneben gibt es Unterschiede in Berufen und Religion. Überwiegend arbeiteten sie in der Landwirtschaft, zumeist als Heuerlinge bei Bauern im Tecklenburger Land. Neben dem ursprünglichen Kötterhof bildeten sich aber auch eigenständige Höfe.

  • In Mettingen-Höveringhausen Nr.209 wurde der eigenbehörige Brinksitzerhof des Bergrichter Mettingh zu Ibbenbüren zwischen 1783/89 bis 1837 von Gausmann bewirtschaftet. Die Nachfahren sind zum Teil nach USA ausgewandert.
  • In Lotte-Gohfeld gründete Johann Heinrich Gausmann (1776-1829) um 1822 eine Neubauerei, offenbar aus einem Heuerhaus des Hofes Oberhage, heute Lothar Westerfeld, Am Braumkamp 7. Auf den Hofgrundstücken an der Straße Am Braumkamp siedelten später die Nachfahren und errichteten hier die Häuser Nr.4, 5, 6 und gegenüber in der Spitze Nr.8.
  • Begründer des Hofes Gausmann in Hambüren (Velpe) Nr.38, direkt neben dem Gut Velpe, heute Velper Esch 11, war der Bergmann Johann Henrich Gausmann (1768-1829), heute im Besitz von Nachfahren seiner Tochter Diekmann geb. Gausmann.
  • Der Hof Gausmann in Hambüren Nr.55, heute Hiälweg 1, wurde von Johann Friedrich Gausmann (1846-1909) gegründet.
  • Der Schneider Johann Gerhard Heinrich Gausmann (1804-1878) errichtete 1846 das Haus Gausmann in Westerkappeln Nr.81, heute Hanfriedenstr.13.


Gausmann Linien

  • Die Linie Westerbeck beginnt mit Hermann Heinrich Gausmann (1760-1833) und führt weiter in die USA.
  • Die Linie Westerkappeln von Schneider Hermann Hinrich Gausmann (1770-1826) war eine Handwerkerlinie.
  • Die Linie Osterbeck beginnt mit Steffen Henrich Gausmann (1775-1845) und führt nach Wersen und in die USA.
  • Die Linie Hambüren beginnt mit Jörgen Henrich Gausmann (1772-1847) und führt nach Lotte, Mettingen und Ibbenbüren, über Schale, Wersen, Lienen und Ledde, nach Meldorf, Burgsteinfurt und Dortmund.
  • Die Linie Achmer beginnt mit Steffen Henrich Gausmann (1754-1821) und führt nach Bramsche-Hesepe und Holland.
  • Die Linie Ibbenbüren beginnt mit Johann Heinrich Gausmann (1824-1869). Es waren Weber, Bergleute und Glasarbeiter und wurden zum Teil katholisch.
  • Die Linie Merzen beginnt mit Johann Heinrich Gosmann (1801-1870), wurde katholisch und trägt den Namen Gosmann. Sie verbreitete sich nach Neuenkirchen i.H., Pente, Epe, Hollage, Osnabrück, Bramsche, Vörden und Alfhausen.
  • Die Linie Ledde-Lotte, ohne Anbindung zur großen Sippe, beginnt mit Johann Henrich Gausmann (1707-1755) und führt nach Lotte, Ibbenbüren, Hörstel, Gaste und Osnabrück sowie nach Brasilien und in die USA.


  1. In anderen Gebieten wurden auch andere Bezeichnungen geführt.
  2. F.E. Hunsche, Westerkappeln, 1975, S.245
  3. F.E. Hunsche, Westerkappeln, 1975, S.241f; Wolfgang Leesch, Schatzungs- und sonstige Höferegister der Grafschaft Tecklenburg 1494 bis 1831 in [1]
  4. LA NRW Münster, D 701 Grafschaft Tecklenburg Nr.231, Seite 12 in [2]
  5. LA NRW Münster, D 701 Grafschaft Tecklenburg Nr.244, Seite 29 in [3]
  6. LA NRW Münster, D 701 Grafschaft Tecklenburg Nr.233, Seite 156 in [4]
  7. LA NRW Münster, D 701 Grafschaft Tecklenburg Nr.234, Seite 185 in [5]
  8. LA NRW Münster, D 701 Grafschaft Tecklenburg Nr.235, Seite 213 in [6]
  9. LA NRW Münster, D 701 Grafschaft Tecklenburg Nr.216, Seite 27 in [7]
  10. Verwüstungen in Ibbenbüren: Aus Keller, Gerhard Prof. Dr., Ibbenbüren, 1974, S.193
  11. LA NRW Münster, D 701 Grafschaft Tecklenburg Nr.243 in [id=http%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Westfalen%2FGrafschaft_Tecklenburg%2FAkten%2F%7E002%2F00243%2Fmets.xml]
  12. F.E. Hunsche, Westerkappeln, 1975, S.153/154
  13. LA Münster, D 803, Grafschaft Tecklenburg/Lingen Nr.863
  14. Wolfgang Leesch, Schatzungs- und Höferegister der Grafschaft Tecklenburg 1494-1831; LA Münster, D 803, KDK Minden, Verwaltung der Grafschaft Tecklenburg und Lingen, Nr.206
  15. LA Münster, D 803 Grafschaft Tecklenburg/Lingen Nr.169 Bd.1, Feldvermessung 1769
  16. LA Münster, D 803, Grafschaft Tecklenburg/ Lingen Nr.34, Hypothekenbuch Seeste um 1750 (keine Jahreszahl)
  17. LA Münster, D 804, Grafschaft Tecklenburg/Lingen Nr.1299
  18. LA Münster, D 804 Grafschaft Tecklenburg/Lingen Nr.1407
  19. LA Münster, D 804 Grafschaft Tecklenburg/Lingen Nr.1418
  20. LA Münster, D 804 Grafschaft Tecklenburg/Lingen Nr.1429
  21. F.E. Hunsche, Westerkappeln, 1975, S.244f (Markengeldregister von 1543 fälschlicherweise als von 1453 bezeichnet); W. Leesch, Schatzungs- und sonstige Höferegister der Grafschaft Tecklenburg 1494 bis 1831, [8]
  22. Höferegister im Buch „Die Flurnamen der Gemeinde Mettingen“
  23. Beiträge zur westfälischen Familienforschung, Bd.22-24, Auswanderungen aus dem Reg.-Bez. Münster, I. Teil, 1803-1850, Nr.984
  24. https://scchs.org/cpage.php?pt=286 nicht mehr kostenfrei zugänglich
  25. Westerkappelner Auswanderer Teil I, 1832-1850, GemA Westk A3, Nr.413-414
  26. Einwohnerregister Westerkappeln (Dr. Böhlke)
  27. Westerkappelner Auswanderer Teil II, 1851-1870, GemA Westk A3, Nr.1092
  28. https://scchs.org/cpage.php?pt=286, nicht mehr kostenfrei zugänglich
  29. Westerkappelner Auswanderer Teil II, 1851-1870, GemA Westk A3, Nr.1375
  30. https://www.findagrave.com/memorial/122640555/schaberg, https://scchs.org/cpage.php?pt=286 nicht mehr kostenfrei zugänglich
  31. en.Wikipedia.org