Sterpeiken

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Hierarchie

Regional > Litauen > Sterpeiken

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Sterpeiken



Einleitung

Sterpeiken, Sterpeicken, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit

Name

Namensdeutung

Der Name beschreibt wirtschaftliches Wachstum, weist möglicherweise auch auf vorangegangene Streitereien.

  • memelländisch "sterptis" = auf etwas bestehen
  • preußisch-litauisch "stirpti" = zu Kräften kommen, wachsen, wirtschaftlich emporkommen, reich werden


Politische Einteilung

27.4.1896: Sterpeiken kommt zu Wittgirren.[1]

10.1.1920: Abtrennung des Memelgebiets vom Deutschen Reich;[2] Wittgirren kommt zum Kreis Pogegen, Memelgebiet

22.3.1939: Wiedervereinigung des Memelgebiets mit dem Deutschen Reich[3]

1.10.1939: Wittgirren kommt zum Kreis Tilsit-Ragnit. [4]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Sterpeiken gehörte 1912 zum Kirchspiel Piktupönen.

Friedhof

Der alte Friedhof von Sterpeiken liegt südlich des Ortes. Er ist weitgehend verwildert. Einige Grabeinfassungen sind noch zu erkennen. Wenige Gräber sind noch so erhalten, dass man Inschriften lesen kann.

Lage des Friedhofs

Lage des Friedhofs Sterpeiken in der Gemeinde Wittgirren im Messtischblatt


Fotos

Die Fotos wurden freundlicherweise von Eligijus Valskis zur Verfügung gestellt.


Standesamt

Sterpeiken gehörte 1888 zum Standesamt Piktupönen.

Geschichte

Aus dem Buch "Der Boden und die Landwirthschaftlichen Verhältnisse des Preußischen Staates" von August Meitzen, 1869.

Das Kartenbild von Sterpeiken Kreis Tilsit zeigt eine Flur, welche 1736 von 2 dort angesetzten Salzburger Familien bewohnt war. Die Lage der Gehöfte hat noch den Charakter der Einzelhöfe, die Äcker aber sind in zahlreiche Gewanne aufgeteilt. Im gesamten Osten des Regierungsbezirkes Gumbinnen haben bis zu den Separationen des 19.Jahrhunderts außer einer Anzahl großer Güter nur Bauerndörfer mit im Gemenge liegenden Gewannen bestanden. Indess ist ein Theil derselben nicht erst Friedrich Wilhelm I., sondern viel älteren Kolonien zuzuschreiben, welche urkundlich vom Orden und von den Bischöfen sowohl durch deutsche als durch preußische Anbauer besetzt worden sind.
Sterpeiken ist ein königliches Dorf im früheren Amte Baubeln von 259 ha Fläche. 1683 wird dasselbe in den Tilsiter Amtsakten zu 14 Hufen 4 Morgen kölm. angegeben,von den 10 Hufen 4 Morgen Bruchland seien, auf denen nichts gesäet wird. Die Aufnahme von 1835 hat 9 ha Unland, 41m ha gemeinschaftliche Wiesen und Weiden, 99 ha Wald und 110 ha Hofstellen und Aecker nachgewiesen. Die Aecker sind in 26 Gewannen zu gleichen Antheilen zugewiesen, der Wald ist in 3 gleiche Theile geteilt.

Karte von Sterpeiken 1835



Bewohner


Gutshof von Frieda und Georg Rahm
Bild: Georg Rahm, Aufnahme: 1930er Jahre
Gutshof von Frieda und Georg Rahm
Bild: Georg Rahm, Aufnahme: 1930er Jahre
Gutshof von Frieda und Georg Rahm
Bild: Georg Rahm, Aufnahme: 1930er Jahre


Verschiedenes

Karten

Sterpeicken auf der Schroetterkarte Blatt 13, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe nordöstlich von Picktupönen auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Sterpeiken und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Sterpeiken im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


ehemalige Gemeinde Sterpeiken im Osten der Gemeinde Wittgirren im Messtischblatt 0898 Willkischken (1913-1941) mit den Gemeindegrenzen von 1938, Maßstab 1:25000
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie



Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Gause, Fritz: Neue Ortsnamen in Ostpreußen seit 1800 - Verzeichnis der Änderungen im Ortsnamenbestand der Provinz Ostpreußen (alten Umfanges) seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts - Sonderschrift des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreussen e.V. Nr. 53 - Hamburg 1983
  2. Die von Preußen abgetretenen Gebiete, bearbeitet in der Plankammer des Preußischen Statistischen Landesamtes, Berlin 1922
  3. Reichsgesetzblatt 1939, Teil II, S. 608)
  4. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939