Stiftung Stoye/Band 49/128

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Stiftung Stoye/Band 49
<<<Vorherige Seite
[127]
Nächste Seite>>>
[129]
Datei:Stoye Band 49.pdf

Häuserbuch der Stadt Teltow

1863 1901 1907

Abschreibungen: Zwei Ackerstücke und eine Gartenparzelle (Verkaufspreis: 2070 Rthlr.). Ruhle, Karl, Schlächtermeister. Übertragung auf Bd. XIX, Bl. 665.

Bd. XIX, Bl. 665 1910 Haseloff, Otto, Schlächtermeister. 1913 Bd. XIX, Bl. 665 geschlossen. Baugeschichte: Der Brand im Jahre 1801 zerstörte auf diesem Grundstück nur die Stallungen. Das Wohnhaus, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit einer Breite von 60 Fuß und einer Tiefe von 35 Fuß überstand ihn unbeschadet. Ein kleines Brauhaus im Wert von 50 Reichstalern, das 1801 noch erwähnt wurde, wird wenige Jahre später nicht mehr im Feuerkataster aufgeführt.731 Im Jahr 1853 lässt der Bauherr Friedrich Wilhelm Glüer das alte baufällige Fachwerk-Wohnhaus durch ein massives, eingeschossiges Gebäude ersetzen, welches heute noch zum Bestand der Altstadt gehört.

St. Andreaskirche Baugeschichte: Die St. Andreaskirche von Teltow zählt zu den ältesten mittelalterlichen Kirchenbauten in der Mark Brandenburg.732 Davon zeugt ihr Grundriss mit eingezogenem Chor, Kirchenschiff und dem etwas vorspringenden, westlich vorgelagerten Glockenturm.733 Auch ihr größtenteils noch bestehendes Mauerwerk aus sorgfältig behauenen Granit-Quadersteinen deutet auf ihre Entstehungszeit in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts hin. In zwei Besonderheiten unterscheidet sich die Teltower Kirche von anderen Kirchenbauten in der Mark, die im gleichen Zeitraum entstanden sind. Zum einen hat die Feldsteinkirche erheblich größere Ausmaße in ihrem Grundriss und in der ehemaligen Turmhöhe734, zum anderen überspannte den Chorraum ein Kreuzgewölbe. Überwölbt war auch die an der nördlichen Chorwand angebaute Sakristei. Als ein weiteres besonderes Merkmal der Kirche wäre ihr kleiner Glockenturm, der sich über dem Dach des Chores erhob, anzuführen. Mehrere Brände in der Stadt, so in den Jahren 1515, 1573 und 1711, betrafen jedes Mal auch die St. Andreaskirche und vernichteten ihre hölzernen Inneneinrichtungen sowie die Turmund Kirchendächer. Bei den jeweiligen Wiederaufbauten konnte jedoch die äußere Gestalt der Kirche weitgehend bis zum Jahr 1801 erhalten werden. Das betraf auch das Chorgewölbe, den kleinen Turm und die Sakristei. Der große Stadtbrand im Jahr 1801 zerstörte jedoch das Kirchengebäude so erheblich, dass ein vollständiger Wiederaufbau von Turm und Teilen des Kirchenschiffes und Chores unumgänglich wurde. Entwürfe von Karl 731 732 733 734

BLHA, Rep. 3, Nr. 11668 »Feuer-Societaets-Catastrum der Mediat Stadt Teltow vom 1 sten Januar 1796 bis letzte December 1800«, lfd. Nr. 86: Hier wird das kleine Brauhaus noch aufgeführt. Siehe auch: Frank-Jürgen Seider: St. Andreaskirche zu Teltow. Hrsg. Evangelische Kirchengemeinde Teltow. Teltow 2002. Kunstdenkmäler des Kreises Teltow (wie Anm. 459), S. 18: Die St. Andreaskirche gehört zu den märkischen Feldsteinkirchen des sogenannten reichsten Typs. Ebenda, S. 18.

128

<<<Vorherige Seite
[127]
Nächste Seite>>>
[129]
PDF zum Buch