Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/025

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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großem Nutzen. – Besonders widrig war mir die Unterwürfigkeit der Landleute. Eine Bitte wurde selten anders als auf den Knien liegend und mit den Geberden der tiefsten Unterwürfigkeit vorgebracht. −

Die Nation schmeichelte sich, Napoleon werde ein Königreich Polen herstellen, wozu durch das seit 1807 gebildete Herzogthum Warschau, der erste Schritt gethan zu seyn schien. Man sprach sogar schon davon, der General Fürst Poniatowsky wäre zum König bestimmt. Diese Idee scheint jedoch der Kaiser nie ernstlich gehabt zu haben, und es vorerst nur seine Absicht gewesen zu seyn, die vortrefflichen militairischen Eigenschaften und den Haß der Polen gegen die Rußen zu seinem Vortheil auszubeuten.

Das Land wurde nichts weniger als uns befreundet behandelt und es war nicht wohl möglich in Feindesland ärger zu hausen, als es von der großen Armee in Polen und Altpreußen geschah: An der Weichsel angekommen, erhielten wir den Befehl, uns auf dem Weg der Requisition für 25 Tage mit Lebensmitteln aller Art zu versehen. Die Ausführung