Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/169

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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waren aufgezehrt und auf der Straße war alles verwüstet; um Lebensmittel zu finden, mußten Abtheilungen weit abseits der Straße entsendet werden, was die Mannschaft sehr ermüdete und fortwährend der Gefahr aussezte, von den Cosaken oder den bewaffneten Bauern gefangen zu werden, deren Haß durch die von dem Kaiser befohlene Maßregel: daß die Nachhut alle Ortschaften den Flammen preißgeben solle, noch mehr angefacht wurde. Zu der Regel kam die Nachhut auch so spät in der zu nehmenden Stellung an, daß eine Entsendung zum Aufsuchen von Lebensmitteln unmöglich wurde; wir waren daher bereits bei Gjatsk genöthigt, unsere Zuflucht zu dem Fleisch gestürzter Pferde zu nehmen, deren täglich Tausende an Hunger und Erschöpfung umkamen. Der Mangel an Transportmitteln vermehrte sich dadurch mit jedem Tage. Wer krank wurde, blieb in der Regel zurück und fiel dem Feinde in die Hände. Um sich zu erleichteren, warfen die maroden Soldaten Gepäck und Waffen weg. Täglich wuchs die Zahl dieser Unglücklichen,