Zawada Glashütte

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geographische Lage

Regional > Historische Region > Oberschlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Ratibor > Rauden > Glashütte_Zawada

(auch Sawada geschrieben)

Die Glashütte Zawada ist nicht zu verwechseln mit anderen durchaus in der Nähe befindlichen Orten mit dem Namen Zawada, wie z.B. Artikel Zawada_(Orzesze). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie., Stadtteil von Orzesche, Kreis Pleß

Die Glashütte Zawada (Sawada) lag auf einem mit "Weisshof" bezeichneten Grund, nordöstlich von Rauden. In Karten von 1910 lässt sich dieses "Weisshof" noch als Bezeichnung finden. Heute ist "Weisshof" in dem polnischen Ort Barglowka zu finden.

Glashütte Zawada

Die Glashütte ist eine Gründung des Klosters Rauden. Eine gute Beschreibung der industriellen Tätigkeiten des Klosters liefert Pottast in seinem (heute als Digitalisat verfügbaren) Buch von 1858 über die Geschichte des Zisterzienserklosters Rauden. Das Kapitel 6 beginnt ab S.174 und umfasst die Eisenindustrie, den Kupferhammer, Glashütte, Pottaschesiederei, Teerschwelen, Bleichen usw.

Nach Potthast[1] begann das Kloster Rauden am 6.8.1713 mit dem Bau der Glashütte Zawada auf klostereigenem Grund, am 22.11.1713 wurde der Betrieb aufgenommen. Nach Potthast wurde diese Glashütte am 26.6.1715 durch ein Feuer zerstört, aber auch sofort wieder aufgebaut. Bei Potthast finden sich auch Klosterrechnungen, die belegen, dass die Einnahmen des Klosters durch die Glashütte größeren Schwankungen unterworfen war und vermutlich nie die 5%-Marke erreichte. Potthast konnte Notizen bis 1732 auswerten, danach fehlen auch ihm Aufzeichnungen über den Betrieb der Glashütte. Er vermutet, das mit den Kriegswirren um 1740 die Bedeutung der Glashütte verloren ging.

Potthast[2] benennt auch das Vorwerk Weisshof (nordöstlich von Rauden), das bis 1766 in den Klosterrechnungen den Namen Sklarnia = Glashütte trägt, als Standort einer Glashütte, leider ohne konkretes Gründungsdatum.

Verbindet man die Hinweise von Potthast mit einem Artikel von Henryk Postawka im Internet Beginn der Besiedlung des Dorfes Bargłówka (barglowka.pl/zawada_klasztorna.html), so darf der Standort der vom Kloster Rauden gegründeten Glashütte wie oben beschrieben bestimmt sein.

Glasmacher / Glasmeister

Zu den Glasmeistern gibt das Kirchenbuch von Rauden Auskunft. 1718 heiraten die Glasleute Franz Ullmann und Anton Greiner.

Desweitern zeugen Taufeinträge von der Tätigkeit der Glasmacher:

1718 Thomas, Sohn des Glasmachers Franz Ullmann; Pate: Gregorius Greiner

1719 Caspar Melchior, Sohn des Anton Greiner

1721 Simon Petrus, Sohn des Gregorius Greiner, heiratet 1744 in Orzesche und ist ebenso in der Czarnowanzer Glashütte nachweisbar wie sein Vater Gregorius

1722 Marianna, Tochter des Franz Ullmann

1726 Josepha, Tochter des Gregorius Greiner, ebenfalls später in der Czarnowanzer Glashütte nachweisbar

1729 Georg Anton, Sohn des Anton Greiner

1729 Georg, Sohn des Gregorius Greiner, betreibt später mit seinem Bruder Johannes die Gwoszdaner Glashütte

1731 Anton Joseph, Sohn des Nikolai Greiner, welcher möglicherweise später als Pächter der Glashütten in Stein und Myslowitz in Erscheinung tritt

1732 Zwillinge Valentin und Julia, Kinder des Anton Greiner

1732 Marianna Tochter des Gregorius Greiner

1734 Julia Sophia, Tochter des Anton Greiner

1736 Carl Paul, Sohn des Anton Greiner, der wahrscheinlich ab 1739 in Leschczin tätig ist

1736 Anna, Tochter des Nicolai Griner

1741 erscheint eine Taufpatin Josepha Greiner

1742 erscheint als Taufpate Anton Greiner

(später sind keine Glasmacher mehr nachweisbar)

Verweis

Siehe auch Glashütte_Rauden

Literatur

  1. Lit.: Potthast, August: Geschichte der ehemaligen Cistercienserabtei Rauden in Oberschlesien: Festgabe zur sechsten Säcularfeier ihrer Gründung, Leobschütz. Bauer. 1858. VIII, 308 S.; hier: Seite 187
  2. Lit.: Potthast, August: Geschichte der ehemaligen Cistercienserabtei Rauden in Oberschlesien: Festgabe zur sechsten Säcularfeier ihrer Gründung, Leobschütz. Bauer. 1858. VIII, 308 S.; hier: Fußnote Seite 222

siehe auch