Erziehung im XX. Jahrhundert/043

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Erziehung im XX. Jahrhundert
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Bild: Gesang-Unterricht in der Waldschule Charlottenburg.
Bild: Kinder-Erholungsstätte des „Roten Kreuzes“.

ansehen« (Goethe). Nun tritt auf einmal die Schule mit ihren strengen Forderungen in ihre Rechte. Statt der Fülle des Lebens, die unsere Kleinen bisher umgab, bietet sie ihnen die starren Zeichen der Schrift und eine Auswahl nach Fächern wohlgeordneter Kenntnisse, und das Schlimmste dabei ist, dass dieses oft in einer Sprache dargeboten wird, die dem kindlichen Verständnis und der kindlichen Ausdrucksweise vollständig fern liegt. Wer sich davon überzeugen will, dass das wirklich so ist, der nehme nur einmal einige der gebräuchlichen Lesebücher für den ersten Unterricht zur Hand und gebe sich die Mühe, einige Seiten darin aufmerksam durchzulesen. Er wird bald erkennen, wie häufig unsern Kindern Steine statt des Brotes geboten werden, und wie weit ab vom Interessenkreise des Kindes der Stoff und die Sprache, in der man ihn darbietet, liegen.

Eine gründliche Reform des Unterrichts während der ersten Schuljahre tut vor allem not! Die Schreib- und Leseübungen sollten zurücktreten, sie könnten ohne Schaden für die Bildung der Kleinen um einige Jahre verschoben und überhaupt wesentlich eingeschränkt werden, und statt des Schreibens