Fürstlich Württembergisch Dienerbuch vom IX. bis zum XIX. Jahrhundert/VII

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Fürstlich Württembergisch Dienerbuch vom IX. bis zum XIX. Jahrhundert
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„stattlichen Concept und Mundstuck“ sind öfters vorkommende Bemerkungen; bei einem höheren adeligen Beamten ist erwähnt:„ein gelehrter Cavalier, laborirte Vormittags sehr eyferig, aber des Nachmittags trankh er ein Rausch.“

      Zur Schilderung des edlen Oberraths von Bidembach wird beigefügt: „Er war ein Feind der Gaabenschluckherey und hat ihme ohne grossen Verweis Niemand nichts offeriren dörffen. Der Nepotismus war auch bein ihme verhasst, darumb war auf seinen Tod Niemand von den Seinigen accomodiert. Er war ein Mann von Pietät, Gravität und landbekannter Dexterität.“

      Auch von dem edlen Oberrath Wolfgang von Forstner wird gerühmt: „Dieser Herr hat von Niemand kein Geschenckh angenommen.“

      Bei Aufführung der Geh. RegimentRäthe und Geh. Rääthe fügt ein Archivar die ansprechende Notiz bei: „Notetur, die jetzige GeheimeRathsStub hat Hertzog Christoph zu Württemberg den 12. Julii 1551 also Genennet: „In dem underen Stüblin der Canthley, da Wir zu sitzen pflegen.“ - “

      Für mich bildeten übrigens weniger diese treffenden und naiven Bemerkungen und Notizen, die noch durch Hunderte von Beispielen vermehrt werden könnten, den Hauptanziehungspunkt des Dienerbuchs, sondern ich erblickte in demselben vielmehr in erster Linie ein Haupthülfsquelle für eine genealogischen Studien, eine Quelle, die mir zum Oefteren Aufschluss gab über hohen und niederen deutschen Adel, ausgestorbene wie jetzt noch blühende Geschlechter, und über die bedeutendsten bürgerlichen Familein Württembergs, wenn ich sonst nirgends Auskunft und Rath finden konnte, Im Hinblicke auf diesen täglich mehr von mir erkannten Vorzug des Dienerbuchs, das eben desshalb auf dem K.StaatsArchive eines der meist benutzten Manuscripte war, kam mir der Gedanke, und habe ich mich später im Laufe meiner Studien entschlossen, dasselbe,nach vorgängiger Reinschrift und Vervollständigung durch Anlage eines alphabetischen Personalindex, durch den Druck zu vervielfältigen und allgemein zugänglich zu machen. Nach anstrengender, mühevoller Arbeit von bald drei Jahren ist das Werk nun so weit vorgeschritten, dass iches öffentlich erscheinen lassen und der nachsichtigen Beurtheilung der geneigten Leser empfehllen kann. Hiebei fühle ich mich aber verpflichtet, vor Allem dem ersten