Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/208

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
Inhalt
Ortsverzeichnis
<<<Vorherige Seite
[207]
Nächste Seite>>>
[209]
Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.



umgegossen und trägt die Inschrift des Pastors Krüger, des Küsters Hasselmann und der Kirchendechen.

Die Süd-Ost-Prieche hat die Inschrift: Johann Conrad Stöcker Pastor. Hans Schnülle und Hermann Henrich Korf. Kirchendechen. Haben diesen Stuhl Zur Ehre Gottes Bauen Lassen anno 1684, um welche Zeit die Kirche neu decorirt zu sein scheint.

Die Kanzel trägt die Jahreszahl 1690. Die Orgel ist 1760 für 225 Thlr. vom Orgelbauer Zuberbier in Rinteln erbaut. Die Kirche ist für die stark wachsende Gemeinde zu klein, und wird dieselbe einen Neubau derselben vornehmen, wenn es gesetzlich gestattet wird, durch die Gräber des Kirchhofs, auf welchem bis zum Frühjahr 1877 die Leichen bestattet sind, Grundmauern zu ziehen.

Die Gemeinde hat nach der neusten Volkszählung im Jahre 1880 gegen 2540 Seelen. Die Zahl der jährlich Geborenen beträgt 105; der Confirmirten 56; der Communikanten 1620; der Copulirten 25; der Gestorbenen 55 nach 5jährigem Durchschnitt.

Die Kirchenbücher beginnen mit dem Jahre 1752 und sind von Pastor Christoph Conrath Voigt[1] angefangen. Die vorhandenen Kirchenrechnungen mit dem Jahre 1690. —

Die Einnahme der Pfarre betrug nach Anschlägen aus vorigem Jahrhundert 210 bezw. 298 Thlr.; aus diesem Jahrhundert 506 bezw. 930 Thlr., nach dem der Landessynode im Jahre 1878 vorgelegten 3145 M. 10 D.

Das Vermögen der Kirche beläuft sich außer einigen Korngefällen auf 9751 M. 67 D; der Armencasse auf 2752 M. 50 D.

Das Pfarrhaus, ein Fachwerkbau, ist im Jahre 1833 und 1834 nach dem Riß des Wege-Baumeisters Overbeck in Lemgo im letzten Jahre des Pastors Wessel und im Vacanzjahre vom Amts-Zimmermeister Engelking in Bentorf; die Pfarrscheune im Jahre 1844 zur Zeit des Pastors Krüger erbaut.

Dotationen, auf denen der jetzige Pfarr- und Kirchenbesitz zum Theil beruht, sind urkundlich folgende:

Am 12. Januar 1410 schenkte Heinrich von Bega seine „Conninkhove" zu Tevenhausen, welche früher Henneke de Rode besessen, der St. Paulskirche zu Hohenhausen, mit Vorbehalt von 14 ½ Pf. und „vystehalf ey", welche die Dechen an ihn und seine Erben zu Hagenzins entrichten sollen, und mit der Bedingung, daß jährlich dem Kirchherrn 12 Pf. gegeben werden sollen, daß er für Heinrich's und seiner Aeltern, Helmbert und


  1. Von Weerth handschriftlich geändert in: Johann Stöcker