Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/207

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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des Archidiaconats (bannus) Rheme im alten Lidbekegowe (Lübbekegau), dessen Grenze sie gleichfalls bildete, im Bisthum Minden. Sie umfaßte bezw. umfaßt außer Hohenhausen die Oerter Selsen, Eichholz, Bentorf, Westorf mit Hemmensiek, Wentorf, Dalbke, Aechternhagen, Hankenegge (Winterberg), Lichtensberg, Harkemissen Brosen und Rafeld. — Brochusen später Brokhausen (Brosen) wird schon 1363 als zur Parochie Hodenhausen gehörig, gleichfalls das Dorf Beynctorpe (Bentorf) (Lipp. Reg. II, 1094), Westerendorp (Westdorf) (Lipp. Reg. II, 898), Sesenhusen (Selsen) um's Jahr 1186 (Lipp. Reg. I, l04); Rodevelde (Rafeld) um's Jahr 1348 (Lipp. Reg. II, 898); Dalbke (Dalbeke) um's Jahr 1368 (Lipp. Reg. I, 1183); Henningsiek (Hemmensiek), früher zum Kirchspiel Talle gehörig, um's Jahr 1385 (Lipp. Reg. IV, 2508); Halkermissen (Harkemissen) um's Jahr 1354 (Lipp. Reg. II, 975); Wedinctorp oder Wedentorp (Wentorf) um's Jahr 1354 und 1422 (Lipp. Reg. II, 975 und III, 1847) genannt. Ums Jahr 1470 ist das Kirchspiel Hohenhausen gebrandschatzt, denn unter den Anklagepunkten, die Bernhard, E. H. zu Lippe am 18. Juli 1470 gegen den Herzog Friedrich von Braunschweig vor einem Schiedsgerichte vorbringt, kommt auch der vor, der Herzog habe mit Hülfe der Mindeschen die Lippischen Untersassen im Kirchspiel Hohenhausen beraubt, gebrannt und gefangen. (Lipp.Reg. III, 2381.)

Die jetzige Kirche zu Hohenhausen, die dem hl. Paulus, dessen Gestalt mit der Jahreszahl 1414 oder 1514 man an einem Schlußsteine des Gewölbes an der Westseite sieht, geweiht war, ist im Spitzbogen-Style erbaut. Als Erbauungsjahr wird von Pustkuchen in seinen Beiträgen zu den Lipp. Denkwürdigkeiten das Jahr 1410 angegeben. „Es ist da Anno 1410 eine Kirche erbauet gewesen, die man in den alten Zeiten dem heiligen Paul geweihet hatte." Da aber urkundlich Oerter in dem Kirchspiel Hodenhausen vor dieser Zeit genannt werden, so muß die jetzige Kirche entweder älter, oder vor derselben im Kirchspiel schon eine andere Kirche gewesen sein. Am Westgewölbe stehn die Namen Arent Stock und Hermann Ridder, vielleicht die Erbauer der Kirche. Ein Stein der Wand nach dem Thurmgewölbe hin mit einem in die Höhe blickenden Knaben und darüber stehender Lippischer Rose zeigt die Jahreszahl 1423.

Die größere der beiden Glocken hat die Inschrift:

Maria Johannes Anno Domini milesimo CCCCXXXXVI.

Die kleinere ist 1840 vom Glockengießer Wildey in Gütersloh