Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/232

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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in Göttingen, wurde 1805 Pfarrvicar in Wüsten, 1807 Pastor in Haustenbeck und 1808 zu Varenholz. Er starb 1817 zu Göttingen in Folge einer Geschwüroperation „Er hat sich große Verdienste um die Wiederherstellung der hiesigen Kirche erworben.“ (Notiz des Varenh. Kirchenbuches.)

16. 1818. Ferdinand Vette geboren zu Heiligenkirchen, wurde 1807 Inspector des Waisenhauses zu Barntrup, und 1809 Pastor in Meinberg, von wo er sich nach Varenholz versetzen ließ. Hier starb er 1844. Eine Tochter von ihm, die Frau Räthin Erfling lebt noch in Varenholz.

17. 1845. Ludwig Adolf Merckel aus Detmold, jüngster Sohn unter den 6 Kindern des Criminalgerichtssekretairs und Rechtsanwalts, nachherigen Herrschaftl. und Stadtrichters Johann Friedrich Merckel und dessen Ehefrau Amalie geb. Schmidt aus Lopshorn, geboren am 8. October 1810 in Detmold, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, wo u A. A. Folkmann, Möbius, Preuß, Berthold und Schierenberg seine Lehrer waren, und die Universitäten Marburg, wo er die Professoren Hupfeld und Arnoldi ec., Halle, wo er u. A. Gesenius, Brettschneider, Tholuck und Leo, und Göttingen, wo er Ewald, Pott und Trefurt hörte. Im Sommer 1833 bestand er sein Examen, worauf seine Aufnahme unter die Landescandidaten erfolgte, vertrat als solcher eine Zeit lang den an der zweiten Pfarre in Schötmar stehenden reconvaleszenten Pastor Dreves und den schwer erkrankten Rector Böhmer in Uflen, wurde 1835 zu Mönchshof, bei dem Rentmeister Rhenius Hauslehrer, November 1837 Hülfsprediger (zweiter Pastor) zu Oerlinghausen und nach 4 ½ jähriger Thätigkeit daselbst nach Elbrinxen, wo er dem emeritirten Pastor Pandes von der etwa 700 Thlr. betragenden Stelle 320 Thlr. abzugeben hatte, als Pastor berufen. Nach 3 ½ jährigem Dortsein verließ er anfangs October 1845 die ihm lieb gewordene Gemeinde, um dem an ihn ergangenen Ruf nach Varenholz zu folgen. Am 12. October 1845 hielt er hier seine Antrittspredigt und verheirathete sich am 13. October 1854 daselbst mit Elise Meier, der Stifterin der Elisenanstalt bei Humfeld (siehe Bega.) Während seiner 24 ½ jährigen Wirksamkeit zu Varenholz wurde die Schule zu Stemmen erbaut, das Zollhaus zu Erder zum Schulhause angekauft und die jetzigen Todtenhöfe der Gemeinde angelegt. Am 30. April 1870 nahm er seinen Abschied, welcher ihn mit Anerkennung seiner Amtsführung im Lippischen Regierungsblatte ertheilt wurde und zog sich auf sein ihm von seiner früh verstorbenen Gattin ererbtes Gut nach Humfeld zurück, wo er als rüstiger Greis zur Zeit verschiedene Gemeindeämter bekleidet.