Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/233

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Bei seinem Abgange von Varenholz schenkte ihm die Gemeinde einen Ehrenbecher zum Andenken.

18. August Bernhard Christian Dreves, der Verfasser dieses Buches. (Siehe seine ausführliche Lebensbeschreibung bei Hohenhausen.)

19. 1877. Georg Heinrich Sauerländer, zweiter Sohn des Cantors und Seminarlehrers Heinrich Christoph Sauerländer, wurde am 25. Mai 1853 zu Detmold geboren. Seine Ausbildung erhielt er auf dem Gymnasium zu Detmold und von 1872—1875 auf den Universitäten Erlangen, Tübingen und Bonn. Am 24. Juni 1875 wurde er unter die Landescandidaten aufgenommen und war vom 1. October 1875 bis 1. October 1876 Rektor und Frühprediger zu Salz-Uflen. Diese Stelle mußte er verlassen, um auf Grund des Reichsgesetzes seiner Militair-Dienstpflicht in der Garnison zu Detmold zu genügen. Nach ¾ jähriger Dienstzeit durch Reclamation frei geworden, trat er den 15. Juli 1877 das Pfarramt zu Varenholz an; seine Vocation dahin erhielt er am 23. April 1877, als er noch des Kaisers Rock trug. Er wurde durch Superintendenten Krücke von Langenholzhausen eingeführt, nach dem er seine Eintrittspredigt über 2 Cor. 5, 20 gehalten hatte. Seiner Bemühung ist der schöne Neubau der Küsterei im Jahre 1879 zu danken.

Der zum Kirchspiel Varenholz gehörige Ort Stemmen, im Mittelalter Stempne, hat wahrscheinlich in jener Zeit eine Kapelle gehabt, da in einer Urkunde von 23. Januar 1427 von einem Kirchhofe zu Stemmen die Rede ist. (Lipp. Reg. III., 1875.) Man bezeichnet noch heute Grundstücke in der Nähe von Stemmen als an der alten Kirche gelegen. Es könnte diese Bezeichnung freilich auch von der in der Nähe von Stemmen zwischen Möllenbeck und der Ellerburg gelegenen, 1298 von der Aebtissin, Gräfin von Schwalenberg, in Gemeinschaft mit dem Convente zu Möllenbeck und dem Capitel St. Johannis zu Minden gegründeten und der Jungfrau Maria geweihten Kirche oder Kapelle von Otbergen, welche sammt Ort 1454 noch vorhanden waren, jetzt längst vom Erdboden verschwunden sind, herrühren. Der Prior Heinrich Callmeier hatte die Kapelle zu Otbergen noch am Anfange des Jahrhunderts renoviren lassen. Die letzten Mauerreste derselben wurden 1730 zum Bau einiger Häuser auf der Ellerburg benutzt. (Lipp. Reg. III., 2154 und Holscher Bisth. Minden S. 100.) — Die letzteren Jahrhunderte hindurch wurden die Todten aus Stemmen in Varenholzbeerdigt, seit ca. 30 Jahren haben Stemmen und Erder ihren eigenen Todtenhof.

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