Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/240

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Von dort wurde 1864 nach St. Johann in Lemgo berufen und starb daselbst am 6. Juli 1872.
24. Emil Zeiß, Enkel des Superintendenten Adam Zeiß zu Silixen, ältester Sohn des Pastor Zeiß zu Schötmar, in Stapelage geboren 2. Juli 1833. Er empfing seine Ausbildung auf dem Gymnasium zu Detmold und den Universitäten Marburg und Zürich. Von 1857—1864 war er Rektor in Horn, während welcher Zeit der im Zeichnen sehr geschickte, talentvolle Mann sich im Auftrage der Landesregierung durch Aufnahme der baulichen Alterthümer des Lippischen Landes für die öffentliche Bibliothek sehr verdient gemacht hat. Auch zeichnete er für die Ritter des Landes die adligen Gebäude in Lippe. Seiner Bemühung ist es auch vornehmlich zu danken, daß im Jahre 1869 das Rektorat in Verbindung mit dem Waisenhaus-Inspektorat, welches seit 1827 eingegangen war, wieder in's Leben gerufen wurde. Im Jahre 1864 wurde er Pastor zu Barntrup und versieht als solcher seit dem Jahre 1876 zugleich die Pfarrstelle zu Sonneborn, welche provisorisch mit Barntrup vereinigt ist. Die Classenversammlung Brake wählte ihn im Jahre 1876 zum Superietendenten der II. Classe. Als solcher war er Mitglied der ersten Lippischen Landessynode, in welcher er zum stellvertretenden Mitgliede des Synodelvorstandes gewählt wurde. Er ist zur Zeit in einer Commission zur Umarbeitung des Heidelberger Katechismus für die Landeskirche thätig.

Südöstlich von Barntrup lag einst das Alte Berlingtorp, welches eine Kirche oder Kapelle gehabt haben muß, da noch jetzt dort ein Anger, auf welchem sich früher Spuren von Mauerwerk gefunden haben sollen, „Die alte Kirche“ heißt. Neben demselben liegt ein eingezäuntes Pfarrgrundstück, die „Werth“ genannt. Ueber den Ort und die Kirche ist außer der Erwähnung eines Hofes zu Alten-Berlingtorp in einer Urkunde vom 16. April 1359 (Lipp. Reg. II, 1043) nichts bekannt. (Vgl. Holscher Bisth. Padeboren im 37. Bande der Zeitschr. für vaterländ. Geschicht. Münster 1879 S. 77).

Das Waisenhaus in Barntrup, dessen Inspektor ein Candidat der Theologie ist, der zugleich das Rektoramt bekleidet, ist 1770 von Anton von Haxthausen gestiftet, Ende der 20er Jahr dieses Jahrhunderts abgebrannt und seitdem das jetzige Gebäude aufgeführt.