Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/258

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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und 1 Schffl. Gerste, nachdem Arnd solches von dem Burgemeister Kruse für 25 fl. eingelöst hat, befreien. Ferner schenken Arnd und sein Bruder Heinrich zu jener Stiftung zwei Höfe zu Hilverntorp, Länderei von der Lemgoer Mark und 36 fl. aus einem Hofe zu Patenhusen (Pottenhausen A. Lage). Sie reserviren sich lebenslänglich die Einkünfte des Altars und wollen ihren Nachfolger präsentiren. Nach dessen Ableben mögen die Edelherren zur Lippe dem Kirchherrn einen neuen Priester präsentiren ec. Sodann folgen weitere Anordnungen über die Feier des Gottesdienstes, der Seelenmesse ec. (Lipp. Reg III, 2201.)
In der Kirche zu Brake befinden sich drei steinerne Epitaphien. Das älteste ist das der Isabella Gableau, Ehefrau Friedrichs von der Borch, mit dem Jahre 1596, dem Todesjahr derselben, und Ahnenwappen. Die zweite Denktafel ist zu Ehren des im Jahre 1701 zu Neuwied verstorbenen Deutschordensherrn und hessischen Generals Grafen August zur Lippe verfertigt. Der dritte Denkstein ist von der Gräfin Sophie Luise geb. Prinzessin zu Holstein-Beck, zu Ehren ihres im Jahre 1709 zu Wolfenbüttel verstorbenen Sohnes, des Grafen Ludwig Ferdinand zur Lippe-Brake, des letzten männlichen Sprossen dieser Linie, errichtet. (O. Preuß. Baul. Alterth. S. 82.) Die Kirche hat zur Zeit des Pastors Gödecke ein neues äußeres Gewand mit Inschriften zur Rechten und Linken des Hauptportals und im Innern durch freiwillige Beiträge und auf Kosten der Frau Superintendent Rohdewald erhalten.
Die beiden Glocken haben nur ringförmige Inschriften oben an der Krone, sonst keine Figuren oder Wappen; die Form der sehr schönen gothischen Majuskel, die auf das 14. Jahrhundert hinweist, enthält in der nicht ganz zu entziffernden Inschrift der größeren Glocke den Gruß des Engels Luc. 1,28: Ave Maria gratia plena, Dominus tecum Die kleine: 1781 Superintendent Führing M. B. H. Fricke me fecit.
Das Kirchenvermögen beläuft sich auf 2947 Mk. 98 Pf., das der Armenkasse auf 7294 Mk. 9 Pf, das der Pfarre auf 15,383 Mk. 10 Pf., das der Küsterei auf 731 Mk. 97 Pf.
Die Kirchenbücher beginnen ungefähr um die Mitte des vorigen Jahrhunderts.
Die Gemeinde hatte im Jahre 1880 gegen 3000 Seelen. Die Zahl der jährlich Geborenen beträgt ca. 100, der Confirmirten ca. 50, der Copulirten ca. 22, der Gestorbenen ca. 80, der Communikanten 1400—1500.