Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/264

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
Inhalt
Ortsverzeichnis
<<<Vorherige Seite
[263]
Nächste Seite>>>
[265]
Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.



der 3. Klasse. Er war einer der fünf Lipp. Geistlichen, welche lange und entschieden gegen das Consistorium für die Wiedereinführung des Heidelberger Katechismus und Entfernung des Weerth'schen Leitfadens als Lehrbuch in Kirche und Schule kämpften und den Sieg davon trugen. Bei zunehmender körperlicher Kraftabnahme assistirte ihm im Jahre vor seinem Tode der Candidat A. Dreves, Gymnasiallehrer zu Lemgo. Am 24. Juli 1868 starb er. Superintendent Strücke in Langenholzhausen, Pastor Neubourg in Lemgo und Werdelmann in Leopoldshöhe predigten bei seiner Leichenfeier. Durch den Druck ist uns von Rohdewald die Rede aufbewahrt, welche er bei der Einweihung des Denkmals Reinerts auf dem Kastanienwalle zu Lemgo am 2. Juni 1818 hielt. (Siehe das Gymnasialprogram. Lemgo 1829.) Rohdewald war ein tüchtig durchbildeter Theologe, der zu den Füßen Schleiermachers in Berlin gesessen hatte, mit der Exegese des neuen Testamentes, in welcher Disciplin er als Mitglied der theologischen Prüfungscommission examinirte, sehr vertraut, ein treuer Prediger, Seelsorger und Armenpfleger, ein thätiges Mitglied des Lipp. Missions- und Gustav-Adolfs-Vereins und ein eifriger Förderer christlichen Lebens und christlicher Sitte in unserem Lande. Sein ernstes, ehrfurchterweckendes, von langem Silberhaar umwaltes Antlitz mit den freundlichen Augen und dem von Energie zeugenden, geschlossenen Munde wird Jedem, der nur einmal in dasselbe gesehn, unvergeßlich sein. Mit jugendlicher Begeisterung begrüßte er die ein einiges Deutschland anbahnenden Siege Preußens im Jahre 1866, wenn sie ihm auch einen werth geschätzten Neffen den Lipp. Major und Bataillonscommandeur Rodewald bei Kissingen raubten.


25. 1869. Hermann Gödecke (siehe seine Lebensbeschreibung bei Blomberg).



_____



4. Cappel (Capella, Cappelde, Cappele), der alte Landtagssitz unter der Linde am Kirchhofe, welches schon 1231 eine Johannes dem Täufer geweihte Kirche hatte und zum Archidiaconat Steinheim im Bisthum Paderborn gehörte (Lipp. Reg. I, 198.) und sowohl in den drei Archidiaconatsverzeichnissen als auch im Registr. contribut. sedis Stenhem vom Jahre 1480 aufgeführt wird. Das Kirchspiel begreift die Ortschaften: Dorf Cappel und Altenkamp, Großen- und Kleinen-Marpe, Erdbruch, Dalborn, Wörden, Mossenberg, Brüntrup, Meierhof, Walbaum und die Colonate Bornemann und Benkelberg in Schönhagen. Bruninctorp (Brüntrup) wird im Jahre 1363, Dalborn 1361, Wörden 1394 und Ossentorpe 1450 (Meier zu Oestrup, mit Altenkamp