Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/021

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Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1
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Geschichte der kleinen deutschen Hoefe 1.djvu
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gen Aemtern im Südwesten[1] wendische Bewohner mit schwarzem Haar und gelber Haut und in andern Aemtern[2] Germanen mit rothblondem Haar, weißer Haut und schöner kräftiger Natur[3].

Damals, als der geächtete Löwe dem Pribislaus sein Land zurückgab, ward dieser im J. 1170 von Barbarossa zum Reichsfürsten gemacht; der Sohn des Pribislaus, Borwin I. hatte Mathilde, die Tochter des Löwen zur Gemahlin: aus dieser Ehe des Slavenfürsten Borwin I. mit der Welfin Mathilde stammen alle noch heut zu Tage lebenden Fürsten von Mecklenburg.

Bei dieser mecklenburgischen Fürstenfamilie ist neben einer nicht zu leugnenden Gutmüthigkeit eine gewisse altslavische Wildheit zu allen Zeiten nicht zu verkennen gewesen. Schon im J. 1291 kommen in dieser Familie Vatermörder vor +), drei Jahrhunderte später 1592 stellte dieselbe einen Selbstmörder.++) Adolf Friedrich, der


  1. In den Domanialämtern Neustadt, Grabow; Eldena und zum Theil auch Lübthen.
  2. In Dömitz, Lübz, besonders in dem ritterschaftlichen Amte Lübz, das bis an die Südwestseite des Malchiner Sees reicht.
  3. Boll, Geschichte Mecklenburgs, Vorrede S. IV.

+)Heinrich und Nicolaus, Fürsten von Werle-Güstrow, erschlugen bei Saale unweit Damgarten ihren Vater, Heinrich, der der Urenkel Borwin's I. und der Welfin Mathilde war, auf der Jagd.
++) Herzog Johann IV., der Großneffe des Friedfertigen", welcher die Reformation einführte, exequirte sich im Bette neben seiner Gemahlin: „Einige meinen, er habe den Schnitt an seinem Geburtsgliede gethan.“ Klüver.