Herforder Chronik (1910)/078

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Herforder Chronik (1910)
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- carpentarii, der Koch - cocus, der Oberkoch - magister cocorum, der Kellerwirt - caupo, der Schuster - sutor, die Bierbrauer[1] - cerevisiarii, der Bäcker, - pistor, der Gärtner - hortulanus u. a. m.

Häufig erscheint der Name einer abgabepflichtigen Bauerschaft in mehr als einem Bezirke. Es ist das nur so zu erklären, daß einige Mitglieder der Bauerschaft zu der einen, andere zu einer zweiten und dritten Villikatio steuern mußten.

Die Heberolle beginnt mit den Worten: Hic inscripti sunt omnes debitores Hervordensis ecclesiae d. i. Hier sind alle Zinspflichtige des Herfordischen Klosters aufgeschrieben:

1. Libbere.

Der Haupthof dieses Verwaltungsbezirks (villicatio) lag in der Mitte zwischen Mindener und Eimter Straße. An ihn erinnern noch heut die Flurnamen Lübberfeld, Lübberlinde, Lübberbruch, in der Stadt die Lübberstraße und das Lübbertor. Der Hof wurde später hinter die schützenden Mauern der Stadt gelegt, wo er ungefähr das Gebiet des Bürgerschulplatzes bis zur Lübberstraße einnahm.

Der Verwalter des Hofes, villicus oder Meier, lieferte:

14 Scheffel Weizen,     210 Stück Käse,
144      „      Roggen,     3 Krüge Honig,
200      „      Hafer, 290 Stück Eier,
12      „      Malz, 24 Scheffel Roggen den Zimmerleuten,
6 Schweine, 30 Scheffel Hafer den Zimmerleuten,
1 Eber, 1 Schilling den Zimmerleuten,
3 Schafe, 52 Metzen Hafer den Brauknechten,
1 mageres Schwein, 5 Schüsseln Butter,
2 Hühner, 4 solidos (Schilling) et 4 denarios (Denare, Pfennig) ad vinum.
 
Evincthorp     - Von den zum Haupthofe gehörigen Bauerschaften ist Eimtorf verschwunden, nur die Namen Eimterbaum, Eimterholz, Eimterweg sind übrig geblieben. Aus 7 Höfen von Evingthorp wurden geliefert:
      7 Höfe.
157 Scheffel Malz,     8 Schweine,
10      „      Hafer,     9 Schafe,
21      „      und 6 Metzen Roggen,     28 Fuder Holz.
 
Libberi     - Die Libberschen, d. h. die nahe beim Haupthofe gelegenen Unterhöfe:
5 Höfe.
  1. Die Abtei hatte eigene Bierbrauerei.