Herforder Chronik (1910)/165

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Herforder Chronik (1910)
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2. Die Mittelstädter Brücke

ist die zweite Verbindung der beiden Stadtteile, woher auch ihr ungefügiger Name „Zwischenstädter Brücke“ stammt. Die geläufigere Bezeichnung im Munde des Volks ist Neustädter Brücke, eine Bezeichnung, welche amtlich festgelegt zu werden verdient.

3. Die Hämelinger Brücke

ist die dritte Überbrückung der Borwerre, verbindet aber die Neustadt mit der Freiheit. Früher hieß sie Hagemanninkbrücke als Fortsetzung der Hagemanninkstraße, der jetzigen Hämelingerstraße. Vor nicht langen Jahren bestand die Brücke noch aus einem schmalen, aber mächtigen steinernen Bogen, ähnlich dem heutigen der Steintorbrücke.

4. Die Wallbrücke

bei der Bürgerschule ist noch nicht alt. Sie verbindet wieder die Altstadt mit der Neustadt, war aber in früheren Zeiten nur ein einfacher Verbindungssteg zwischen den Befestigungswerken am Ausfluß der Borwerre aus der Stadt, dem öffentlichen Verkehr nicht zugängig.

B. Die Aabrücken.

Da, wo im Westen die Aa an die Stadt tritt, stand vor Zeiten eine starke Schutzwehr, der Retberg, dessen geschichtliche Bedeutung wir an anderer Stelle gewürdigt haben (s. Radewig). Wie er im allgemeinen ein Glied der Befestigungswerke der Stadt war, so im besonderen ein Mühlenwehr der Radewiger Mühle. Zwei hohe Bogen mit Türmen wölbten sich über dem Wasser und ließen oben einen Gang zur Mühle und in die Stadt frei. Bis auf einen geringfügigen Mauerrest ist der Retberg verschwunden. Jetzt ist die erste Aabrücke,

1. die Hertabrücke,

eine schlichte Wallbrücke.

Wenn Darpe in ihr die obere Mönchsbrücke erkennt nach den Lehnsprotokollen S. 281 und 291, und wenn er die Radewiger Brücke als die untere Mönchsbrücke erklärt, so übersieht er die besondere Ortsangabe der Brücken im Protokoll von 1515 (S. 315), wo es heißt: „extra Lübberporten,“ an anderer Stelle „im Libberfelde“, woraus hervorgeht, wo diese nicht mehr auffindbaren Brücken gelegen haben.

2. Die Radewigerbrücke

ist die von der Altstadt zur Radewig führende Brücke, während

3. die hohe Aabrücke

eine Verbindung der Freiheit mit der Radewig herstellt. Hier muß schon in den ältesten Zeiten eine Brücke zu dem mit der Abtei eng verbundenen Gute Odenhausen gestanden haben; beim Ausschachten des Baugrundes der jetzigen