Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches 1911/LI

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Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches 1911
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      Bei früheren Volkszählungen wurden ermittelt:

im Jahre 1880 349.367 Einwohner
" " 1890 403.773 "
" " 1900 464.433 "
" " 1905 485.958 "


      Innerhalb der letzten Zählperiode ist sonach wiederum eine Zunahme von 8.381 Einwohnern (= 1,72%) festzustellen.

      Die Bevölkerung verteilt sich auf die einzelnen Religionen nach den Ermittelungen der Volkszählung 1910 folgendermaßen:

464.235 Evangelische,
25.828 Katholische,
1.774 andere Christen,
1.757 Israeliten sowie
745 anderen Religionen Angehörige und Konfessionslose.


Landesvertretung.

      Braunschweig bildet eine erblich konstitutionelle Monarchie, Verfassung vom 12. Oktober 1832, wurde aber später wiederholt ergänzt und abgeändert. Staatsoberhaupt: Regent Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, geb. 8. Dezember 1857.

      Die Landesvertretung besteht aus 48 auf 4 Jahre gewählten Abgeordneten und zwar:

15 Abgeordneten der Städte,
15 " " Landgemeinden,
12 " " Höchstbesteuerten,
2 Vertreter der evangelischen Geistlichkeit und
4 " " wissenschaftlichen Berufsstände.

Politische Einteilung.

      Mit der Leitung der Landesverwaltung ist das Herzogliche Staatsministerium in Braunschweig beauftragt. Demselben unterstehen unmittelbar:

    die Herzogliche Kammer (drei Abteilungen: Direktion der Domänen, Direktion der Forsten, Direktion der Bergwerke),
    das Herzogliche Finanzkollegium,
    der Verwaltungsgerichtshof,
    die Steuerverwaltung,
    " Baudirektion,
    " Abteilungen des Kultus und Schulwesens und
    " Landesverwaltungsbehörden.

      Für die innere Verwaltung ist das Herzogtum in 6 Kreise eingeteilt, nämlich;

    Blankenburg, Helmstedt,
    Braunschweig, Holzminden,
    Gandersheim, Wolfenbüttel.

      An der Spitze jedes Kreises steht ein Kreisdirektor (Kreisdirektion).

Einteilung der Gerichtsbezirke.

Für das Herzogtum besteht:

ein Oberlandesgericht mit dem Sitz in Braunschweig. Demselben sind unterstellt das Landgericht Braunschweig mit folgenden Amtsgerichten:

    Bad-Harzburg,
    Blankenburg (Harz),
    Braunschweig,
    Calvörde,
    Eschershausen,
    Gandersheim,
    Greene,
    Hasselfelde,
    Helmstedt,
    Holzminden,
    Königslutter,
    Lutter a. Barenberge,
    Ottenstein,
    Riddagshausen (Sitz in Braunschweig),
    Salder,
    Schoningen,
    Schöppenstedt,
    Seesen,
    Stadtoldendorf,
    Thedinghausen,
    Vechelde,
    Vorsfelde,
    Walkenried und
    Wolfenbüttel.

Herzogtum Sachsen-Meiningen.

      Hauptstadt: Meiningen 17.131 Einw.

      Landesfarben: Grün-Weiß

Statistisches.

      Das Herzogtum Sachsen-Meiningen umfaßt ein Gebiet von 2.468,28 qkm mit 278.762 Einwohnern (davon 136.614 Personen männlichen und 142.148 Personen weiblichen Geschlechts; laut den Feststellungen der Volkszählung vom 1. Dezember 1910. Die durchschnittliche Bevölkerungsstärke betragt demnach 113 Einwohner pro qkm.