Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 3 (Strange)/028

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Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter (Strange)
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kam indess vor und nach an die Herren von Deynsburg. So verkauften die Gebrüder Diederich und Gerlach von Wunnenberg ihren Antheil zu Tondorf und Buir im J. 1468 dem Arnold von Deynsburg, dessen Enkel Goddart von Deynsburg, gemäss Lehenbrief, im J. 1507 bereits den vierten Theil des Tondorfer Zehenden besass. Ferner besassen die Gebrüder Wilhelm und Diederich von Liessingen genannt Hacke wohnhaft zu Malberg, gemeinschaftlich mit denen von Bensenrade, zu Tondorf, Buir und Walgerath einen Zehenden an Speltz, Hafer, Rübsamen, Lämmern, Vercken, Hähnen, Flachs und Hanf, der mit hundert Malter Frucht, nämlich zwei Drittel Hafer und ein Drittel Speltz abgeführt ward. Daraus verkauften die beiden Brüder im J. 1538 dem Goddart von Deynsburg 25 Malter für 250 Goldgulden; und seinen noch übrigen Antheil im Betrage von zwölf und ein halb Malter übertrug Diederich von Liessingen und seine Gattin Eva von der Harttart demselben Goddart im J. 1550 für die Summe von 150 Goldgulden.

      Aus einem Tondorfer Weissthum, Kirchenangelegenheiten betreffend, entnehme ich noch folgende Notizen. Die Kirchengifft weisen die Scheffen den Herren zu Prüm an. Wird die Mutterkirche durch Ungewetter oder Brand untergängig oder zu einiger Zeit baufällig, dann soll ein zeitlicher Pastor den Chor und die Sakristei gemeinschaftlich mit dem Grafen zu Blanckenheim aufbauen und in nöthiger Reparation halten, doch der Pastor zwei, und der Graf ein Theil der Baukosten über sich nehmen. Der Besitzer des grossen Zehenden Johann von Deynsberg zu Lindweiler soll mit Zustand der Hacken das Schiff im Bau unterhalten, doch Deynsberg drei und die Hacken das vierte Theil der Kosten tragen. Wann aber der Kirchthurm baufällig sei, den sollen die Kirspelsleute im Bau halten, also dass die gemeinen Nachbaren zu Tondorf die eine, und die andere Halbscheid der Baukosten die von Frohngau, Holzmülheim, Buir, Hof Lingscheid und Walcherodt bestreiten, in welcher Halbscheid die Frohngauer so viel allein thun sollen, als die vier übrigen zusammen. Sodann erkennen die Scheffen dem Pastorei-Hof vier Melk-Kühe, ein Rind, fünf und zwanzig Schafe, drei Widder Zielviehes (darinnen soll der Graf zu Blanckenheim wegen seines Zehenden einen Widder halten),