Epitaphien in Nördlingen 1914/05

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Epitaphien in Nördlingen 1914
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Epitaphien Noerdlingen.djvu
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Eines Raths Erlaubnis soll niemand kein Epitaphium mehr in der St. Jörgen-Kirche machen lassen, auch keinem eines erlaubt werden, er stifte denn zugleich etwas in die Allmosen oder in die Schulpfleg.“

Ueber eine Reihe hier verstorbener Personen, denen im Chor und im Schiff der Hauptkirche Denkmäler gewidmet sind, enthält der erste Band der „Beyträge zur Nördlingischen Geschlechtshistorie“ ausführliche Mitteilungen. In dem von Johannes Müller bearbeiteten zweiten Band sind an Epitaphien erwähnt in der Hauptkirche 230, in der Herrgottskirche 60 und in der Hospitalkirche 4. Als die Herrgottskirche während der französischen Durchzüge zu Anfang des vorigen Jahrhunderts als Feldspital benützt wurde, ging manches dieser Denkmäler zugrunde. Was gerettet werden konnte, wurde, wie seinerzeit die Denkmäler aus der Emeranskirche, gleichfalls in der Hauptkirche untergebracht.

Die vor etwa hundert Jahren noch reiche Sammlung der ehrwürdigen Andenken mußte bei der 1887 erfolgten durchgreifenden Restauration der Georgskirche abermals einige Minderung erfahren, um die Säulen in ihrer ursprünglichen Form wieder frei zu legen und auch die störenden Emporen aus einer späteren Zeit an der Nordseite des Schiffes zu beseitigen.

Doch was sich zur Ausschmückung der sonst zu kahlen Wandflächen eignete, wurde an diesen angebracht. Mit diesen Aenderungen erklärte sich der Vorstand des Generalkonservatoriums der Kunstdenkmale und Altertümer Bayerns Dr. von Hefner-Alteneck einverstanden. „Wenn solche Wappenschilde, bestehend in bemalten und vergoldeten Holzschnitzwerk mit vielen, darunter sehr guten Bildnissen der betreffenden Persönlichkeiten,“ äußert er sich in seinem Gutachten, „ursprünglich an den runden Säulen des Mittelschiffs angebracht waren, in denen man mehr das Andenken des Verstorbenen, als die Großartigkeit des Baues im Auge hatte, so darf doch jetzt nicht mehr die Gesamtansicht des Mittelschiffs durch derartige ungleichartige Dinge gestört werden; daß aber solche Denkmale aus verschiedenen Zeiten die Seitenräume ausfüllen, kann die Bedeutung und Würde des Baues nicht im geringsten beeinträchtigen, vielmehr nur erhöhen. Schon von Ursprung an sind ja diese Räume für solche Zwecke berechnet gewesen.“

Und so sehen wir nun die ehrwürdigen Denkmäler, 113 an der Zahl, in dem herrlichen Raum der Kirche in wohlgeordneten Gruppen an den Wänden von Chor und Schiff angebracht.