Topographie Holstein 1841/I-Z/257

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Topographie Holstein 1841
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Rantzau mit Bocksberg und dem Dorfe Sasel mit Kuhlenbrook, Rammershörn, Söhren und Ziegeleikathe. - Das ganze Gut hat ein Areal von 4763 Ton., 11/16 Sch., die Tonne zu 240 Q. R. (3778 Steuert., 334,675 Reichsthaler.svg Steuerw.). - Der Haupthof hat ein Areal von 1201 Ton., 5 6/16 Sch., worunter Acker 766 Ton., 2 Sch., Wiesen 115 Ton., 6 4/16 Sch., Hölzung 213 Ton., 4 1/16 Sch., Moor 17 Ton., 5 1/16 Sch., Wasser 46 Ton. 5 9/16 Sch. und Wege und Gärten 1 Ton., 2 4/16 Sch. - Von den Ländereien des Haupthofes sind etwa 600 Ton. schwerer Grand- und Lehmboden, und etwa 166 Ton. leichterer Grandboden; die Wiesen sind mit wenigen Ausnahmen moorigt. - Beim Hofe ist eine, im Jahre 1578 erbauete, Korn-Wassermühle mit der Kruggerechtigkeit, zu der die Untergehörigen zwangspflichtig sind; auch liegen auf dem Hoffelde 2 Kathen, Großkoppelredderkathe mit 2 Wohnungen, und Langfelderholzkathe mit 3 Wohnungen. - Zahl der Einwohner: 964. - Das herrschaftliche Wohnhaus ward von dem Statthalter Heinrich Rantzau im Jahre 1592 erbauet. Es hat 3 Stockwerke, ward von ihm mit großer Pracht geschmückt, hatte viele Inschriften und war im Innern mit den kostbarsten Gemälden geziert. Im linken Flügel war eine Capelle, in welcher der Prediger zu Neukirchen den Gottesdienst verrichtete. Im Jahre 1750 ließ der Herzog Friedrich Adolph durch seinen Hofbaumeister Levon sowohl die Hauptwohnung, welche beide Flügel nach dem Hofe zu verband, als auch das zweite Stockwerk, dessen Giebel und eine Mauer mit einem Thorwege, welche die Flügel nach der Wasserseite vereinigte, abtragen und neu erbauen, wodurch das Haus seine gegenwärtige Gestalt erhielt. - An der hintern Seite des Wohnhauses ließ Heinrich Rantzau eine Wohnung aus tannenen Balken mit steinernen Grundmauern erbauen, und dabei einen nach damaliger Art sehr schönen Garten anlegen. Dieses Haus verfiel im Laufe der Zeit und ist abgebrochen. - Im Jahre 1736 wurden mehrere Wirthschaftsgebäude durch einen Blitzstrahl angezündet und darauf neu erbauet. - Rantzau stellt 3 Dragonerpferde. - Durch dieses Gut fließt die Kußaue; über den ungehinderten Lauf dieser Aue sind oft Streitigkeiten mit dem Gute Schönweide gewesen. - Vormals hatte Rantzau so bedeutende Hölzungen, daß 2560 Schweine gemästet werden konnten; in einer dieser Hölzungen ward im Anfange des 17. Jahrhunderts eine Glashütte angelegt, welche 1637 1000 Mark 3.svg einbrachte, aber einige Jahre darauf niedergelegt ward.
Abgaben: Contribution 1152 Reichsthaler.svg 30 β
Landsteuer 1394 Reichsthaler.svg 16 β
Haussteuer ....21 Reichsthaler.svg 34 β
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2568 Reichsthaler.svg 34 β
Rantzau
Dorf 1 3/4 M. nordöstlich von Plön, im Gute Rantzau; Ksp. Neukirchen; enthält 2 Vollh. und 7 Kathen, von denen 1 Kathe mit 2 Wohnungen Bocksberg genannt wird. - Schuldistrict Dannau. - Unter den Einwohnern sind 1 Schmied und 2 Schneider. - Areal 228 Ton., 3 10/16 Sch., (186 Steuert.). Der Boden ist durchgehends schwer und lehmigt. - Die Ländereien sind im Jahre 1792 vertheilt.
Rantzau
ein vormaliges Schloß und Residenz der Reichsgrafen Rantzau, jetzt Wohnungen Königlicher Beamten, nebst einer Wassermühle an der Rantzaue (Langeleraue) etwa 1000 Schritte südwestlich vom Flecken Barmstedt in einer höchst reizenden Gegend. Die Rantzaue bildet hier 3 Inseln, welche durch Brücken mit einander verbunden sind. Um diese Inseln zieht sich