Die Deutschen Personennamen/078

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Die Deutschen Personennamen
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Gehen wir Zu den einzelnen Namen über, so beziehen sich auf das Kriegshandwerk: Hauptmann, Fähnrich, häufig in der Form Fendrich (S. 13), Reuter (Reiter, s. jedoch Grimm), Kämpe, Hergesell, Stecher, Schütz, Büchsenschütz, niederd. Schütte, Schirmer (Fechter oder Schützer), Creutzer der Kreuzfahrer (Socin). Grotefend (Fend: Fußknecht). Die Waffen verfertigen der Schmidt, Plattner (nach den Panzerplatten, eine Plattnergasse in Prag); Schwerdtfeger (der die Schwerter fegt, d. h. blank macht, Straße in Potsdam), Sporer, Armbruster, Bogner und Bögner (Gasse in Wien); Pfeilsticker, der die Stecken für die Pfeile macht. Schilter, der die Schilde macht und malt (Straße in Magdeburg), aber vgl. S. 31b. 68.

Zum Hausbau gehören Zimmermann, Steinmetz, Maurer, mit Umlaut Meurer, Brettschneider; Schindler, der Schindelmacher; Ziegler, Kalkbrenner; Pfoten-, Pfettenhauer, Fetkenheuer (Pfetten: Dachbalken).

Kleidung. Weber, niederd. Wewer, Wullenwever, Walker(e), Färber, niederd. Ferwer, Tucher: der Tuchmacher, Tuchscherer, Zwirner; Zindler, der das Zindel genannte Seidengewebe herstellt (oder aus Zindel bei Brieg), Schleiermacher, Mäntler (Gasse in Breslau); Kürschner (i). Pelzer (Straße in Stargard), Schröder, zusammengezogen Schröer und Schrader der Schneider, Gerber, Schuhmacher, Schuster; Schubert, Schubart, Schaubert und Schuchardt aus mhd. schuochwürhte „der Schuhwirker“, wie sich die Halloren die Salzwirker nennen; dasselbe bedeutet Schuhmann und Schuckmann (Schuch S. 71); Holzschuher heißt der Patrizier, den Dürer gemalt hat; Lederer (Straße in München); bei Hans Sachs wird den schlechten Kindern Evas in Aussicht gestellt, sie würden höchstens Schuster, Lederer oder Hafner (Töpfer) werden; Riemer, die Riemerzeile in Breslau, Riemschneider; Täschner, Beutler; aus lat. sutor für Schuster wird Suttner.

Nahrung. Müller (franz. Meunier), dasselbe Körner (e) vom gotischen quairnus, mhd. kürne, die Mühle; oder Kerner: der Kärrner; Bekker oder Beck, wie man noch heute in Süddeutschland „zum Bäcken“ geht; bei Uhland heißt es in Ludwig dem Baier: „Da kommt mir einer durch die Lagergasse, er ist von unsrer Zunft, ein Sauerbeck“, d. h. ein Brotbäcker; Täglichsbeck heißt 1885 ein Nationalliberaler; von Küchelbeker. frz. Boulanger; Semler, der Semmelbäcker; Adolf Bacmeister teilt in den „germanistischen Kleinigkeiten“